Vermeintlich günstige Gesamtmiete oftmals teurer als gedacht

Der Umzug in eine neue Wohnung ist oft Grund zur Freude: Die ersten eigenen vier Wände, mehr Platz als vorher, die erste gemeinsame Wohnung mit dem neuen Partner. Doch bei vermeintlich günstigen Mieten sollte man besonders kritisch sein, rät der Mieterschutzbund. Diese Angebote könnten sich später als viel zu teuer entpuppen.

Denn ob eine Wohnung wirklich preiswert ist, kann man erst wissen, wenn man die genauen jährlichen Nebenkosten kennt. Da bei der Suche nach einer Wohnung meist die Höhe der Gesamtmiete der ausschlaggebende Punkt für Mieter sei, setzten Vermieter und Makler bei schwer vermittelbaren Wohnungen oft auf eine scheinbar günstige Gesamtmiete.

Dazu Claus O. Deese vom Mieterschutzbund: "Man sollte sich nicht durch solche Lockangebote täuschen lassen." Meist entpuppe sich die kommende Betriebskostenabrechnung als sehr hoch. "In der Regel kann man von einem Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ausgehen. Dazu kommt nochmals circa ein Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizkosten", sagt Claus O. Deese. "Alles was darunter liegt, sollte man hinterfragen." Bei 500 Euro für eine 60-m²-Wohnung inklusive Nebenkosten in Höhe von nur 20 Euro sollte man stutzig werden. Sind diese allerdings mit 60 oder 70 Euro ausgewiesen, könne man davon ausgehen, dass hier richtig kalkuliert worden sei. "Lassen Sie sich eine aktuelle Nebenkostenabrechnung der Wohnung zeigen", rät Claus O. Deese. "Und prüfen Sie, ob das Verhältnis der Vorauszahlung stimmt." Wenn der Vermieter angeblich keine Abrechnung hat oder sich weigert, diese vorzulegen, lässt man besser die Finger von der Wohnung.