Im Rahmen des weltweiten Tages des Passivhauses öffnen Bewohner von Passivhäusern in Hamburg vom 12. bis 14. November ihre Türen. Sie informieren über ihre Erfahrungen und beantworten Fragen. Insgesamt sind in und um Hamburg zwölf Projekte zu besichtigen. Die Bandbreite reicht von Einfamilienhäusern über ein Mehrfamilienhaus bis zu einer Kindertagesstätte und der Sanierung eines Bestandsbaus auf Passivhausstandard. Zusätzlich präsentiert der Hamburger Arbeitskreis Passivhaus am 9. November die Ergebnisse einer Evaluation mehrerer Hamburger Passivhäuser, und das Energiebauzentrum informiert am 12. November über Förderprogramme.

Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZ) informiert über Sonderberatungen zum Thema "Energieeffizientes Bauen und Sanieren" und bietet zudem einen Vortrag am 11. November um 18.30 Uhr über "Neue Energiestandards - Bauen und Sanieren für die Zukunft" an. Alle Veranstaltungen sind kostenlos, Anmeldungen unter Tel. 24 82 50 sind jedoch erwünscht. Parallel dazu ist vom 9. bis 12. November in der Verbraucherzentrale (Kirchenallee 22) die Ausstellung "Leben im Passivhaus" von Montag bis Freitag (10 bis 18 Uhr) zu sehen.

Das Passivhaus ist der am weitesten reichende eingeführte Standard beim energiesparenden Bauen: Die Energieeinsparung beim Heizen soll den Angaben zufolge über 80 Prozent gegenüber den gesetzlich vorgeschriebenen Neubau-Standards betragen. Der Heizwärmebedarf liegt im Passivhaus unter 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Dies entspricht umgerechnet ungefähr 1,5 Liter Heizöl. Dies wird durch eine durchgängig sehr gute Wärmedämmung von Dach, Wänden und Keller sowie durch spezielle Fenster erreicht.

Durch die gute Dämmung wird kaum noch Energie für die Beheizung der Räume benötigt - die Wärme der Sonneneinstrahlung oder auch die internen Wärmegewinne durch die eigene Körperwärme, elektrische Geräte oder Beleuchtung reicht oftmals fast aus. Damit die Wärme in der Raumluft erhalten bleibt und trotzdem immer eine gute Luftqualität in den Räumen vorhanden ist, wechselt eine Lüftungsanlage die Luft alle zwei bis drei Stunden aus.

Kritiker bemängeln jedoch, dass der Bau von Passivhäusern einer aktuellen Studie zufolge (das Abendblatt berichtete) sogar rund 500 Euro mehr pro Quadratmeter kostet als ein Neubau-Standard. Die Hamburger Umweltbehörde spricht dagegen von Mehrkosten von höchstens zehn Prozent.

www.tag-des-passivhauses.de