Umweltfreundliche Möbel sind nicht nur gut fürs Gewissen - auch das Design überzeugt

Schön soll sie sein, die Wohnungseinrichtung, Gemütlichkeit und Wärme ausstrahlen, eben für ein richtiges "Zuhause-Gefühl" sorgen. Das ist auch mit günstigen Möbeln zu schaffen - aber Preis und Optik sollten nicht die einzigen Entscheidungskriterien sein, wenn es darum geht, sein Zuhause zu gestalten. Denn: Mag man sich wirklich entspannen, wenn man weiß, dass für den schönen Couchtisch ein kleines Stück Regenwald unwiederbringlich verloren ist - oder gar die neue supergünstig-schicke Schrankwand Giftstoffe aus der Beschichtung absondert?

Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte spielen daher auch beim Möbelkauf eine immer größere Rolle. Umweltfreundliche Möbel sind erkennbar durch verschiedene Kennzeichnungen wie beispielsweise den Blauen Engel, der bereits 1977 auf Initiative des Bundesministers des Inneren und durch den Beschluss der Umweltminister des Bundes und der Länder ins Leben gerufen wurde. "Nur knapp jeder fünfte Deutsche fühlt sich sehr gut oder gut über die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit von Produkten informiert. Der Blaue Engel fördert sowohl die Anliegen des Umweltschutzes als auch des Verbraucherschutzes. Darum werden Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die in ihrer ganzheitlichen Betrachtung - also in Bezug auf die Gesundheit des Verbrauchers, aber auch unter Klima- Wasser- und Ressourcenaspekten - besonders umweltfreundlich sind", erklärt Hans-Hermann Eggers, Leiter des Fachgebiets "Umweltkennzeichnung, Umweltdeklaration, Umweltfreundliche Beschaffung" im Umweltbundesamt. Dabei können nachhaltig und umweltfreundlich hergestellte Möbel auch mit innovativem Design überzeugen. Wer beim Stichwort "umweltfreundlich" an unattraktive unbehandelte Naturholzmöbel denkt, irrt: Viele Möbeldesigner haben mittlerweile den Trend erkannt und setzen auf Nachhaltigkeit. So präsentierte Hülsta in diesem Jahr die Serie "LILAC" mit neuen Farben und Elementen, die optisch mit dem klassischen Öko-Stil nichts gemein haben.

Das edel gestaltete Programm ist ein Hingucker. Es beseht aus Einzelstücken, die frei miteinander kombiniert werden können und somit eine individuelle Gestaltung von Schlaf- Wohn- und Esszimmern ermöglichen. Regale scheinen an der Wand zu schweben, Low- und Sideboards, Paneele und Vitrinen in Nussbaum oder hochglänzend lackiert sorgen für ein klassisch zeitloses Ambiente. Aber Halt - Hochglanzlack? "Der Lack EverGloss ist einerseits sehr unempfindlich - was man bei der hochglänzenden Oberfläche nicht vermuten würde. Zum anderen entspricht er der DIN-Norm für die Sicherheit von Spielzeug und ist damit toxisch und physiologisch unbedenklich", sagt Sibylle Scharbau vom Hülsta-Studio. Doch damit nicht genug: Das für die Möbel verwendete Holz stammt aus nachhaltiger und kontrollierter Forstwirtschaft. "Wir bieten überwiegend Möbel mit Echtholzfurnieren an - dadurch kann eine Menge Holz gespart werden, ohne dass die Qualität oder das Design der Möbel leiden muss", sagt Scharbau. So viel Umweltfreundlichkeit bleibt nicht ohne Folgen: Das Sortiment ist mit dem Blauen Engel zertifiziert.

Ein weiteres wichtiges Gütesiegel kommt vom Forest Stewardship Council (FSC) - es zertifiziert Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Angesichts der Tatsache, dass auch heute noch jede Minute eine Waldfläche in der Größe von etwa 35 Fußballfeldern zerstört wird, bereits zwei Drittel der weltweiten Wälder vernichtet wurden und von den verbleibenden 35 Millionen Quadratkilometern Waldgebiet lediglich sechs Prozent geschützt sind, kommt der nachhaltigen Verwendung des Rohstoffes Holz eine besondere Wichtigkeit zu. Der 1993 von Umweltorganisationen, der Holzindustrie und Waldbesitzern gegründete FSC fördert die umweltverträgliche, sozial förderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung der Wälder der Erde. Mit Erfolg: Rund 15 000 Unternehmen lassen sich jährlich weltweit entsprechend der FSC-Handelskettenrichtlinien überprüfen und zertifizieren - darunter auch der Möbelhersteller Brühl, dessen Polstermöbel mehrfach mit Designpreisen ausgezeichnet wurden. "Unser Ziel ist, nachhaltige Produkte zu entwickeln, die den einzelnen Kunden in seiner Individualität spontan begeistern. Dafür dürfen wir neben dem FSC Siegel auch seit 2009 als erster Sitzmöbelhersteller den Blauen Engel verwenden", sagt Geschäftsführer Roland Meyer-Brühl. Auch im Bereich Textilien ist man auf der Suche nach umweltfreundlichen Lösungen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Bambus, ein schnell wachsender Rohstoff, der zum Wachsen weder Insektizide noch Pflanzenschutzmittel benötigt. Das vielseitig einsetzbare Material - Möbel , Böden, Textilien - zeichnet sich durch seine Hautfreundlichkeit aus.