Das besondere Objekt: Repräsentativer Klinkerbau mit vielen gut erhaltenen Details nahe der Elbe in Geesthacht-Krümmel

Hamburg. Massiv, standfest und hoch auf dem Geestrücken in Geesthacht Krümmel im Osten von Hamburg liegt die beeindruckende Backsteinvilla, auch bekannt unter dem Namen "Villa Nobel". Sie wurde 1915 als Wohnhaus für den Direktor der Dynamitfabrik Nobel gebaut. Die Dynamit Nobel AG geht auf die am 21. Juni 1865 von dem schwedischen Chemiker und Industriellen Alfred Nobel (1833-1896) in Hamburg gegründete Firma Alfred Nobel u. Co zurück, die erste Nitroglycerinfabrik außerhalb Schwedens. Er ist der Erfinder des Dynamits und Stifter sowie Namensgeber des Nobelpreises.

Erbaut wurde das Haus von dem Bergedorfer Architekten Hermann Distel (1875-1945), der durch seine so genannte Reformarchitektur nach der Jahrhundertwende bekannt wurde. Er erbaute unter anderem 1908 das Hauptgebäude der Hamburger Universität und später etliche Villen und größere Gebäudekomplexe in Bergedorf.

Schon aus der Entfernung sieht man dem Haus an, dass es für repräsentative Zwecke gebaut wurde. Große Sprossenfenster zur Südseite geben den Blick frei auf die Elbe, in den Sommermonaten bieten die umliegenden Laubbäume Schatten. Massive Klinkersäulen rahmen die doppelflügelige Eingangstür, Sandsteinelemente und Zierklinkerflächen bieten einen passenden Kontrast zum sachlichen Mauerwerk.

Das Erdgeschoss ist geprägt von einer großen holzgetäfelten Halle mit dezenter Stuckdecke, einem Kamin und dem geschwungenen Treppenanlauf. Hinter dem dunklen Holz befinden sich praktische Einbauschränke wie sie an mehreren Stellen im Haus zu finden sind. Zur Wasserseite liegen zwei sehr große Räume, miteinander verbunden mit einem Durchgang zum Wintergarten. Teilweise hatten diese Räume ein schönes Parkett. Die zentrale Halle war ursprünglich jedoch mit Linoleum ausgelegt, was zur damaligen Zeit als modern galt und zudem ein Abfallprodukt aus der Dynamitherstellung war. Ebenfalls befindet sich auf dieser Etage eine Küche mit Pantry und Kellerzugang.

Im ersten Stock mit seinen schönen Pitchpine-Holzdielen befinden sich fünf Räume, zwei davon mit Zugang zu einem eigenen Balkon. Auch das Dachgeschoss wurde im Laufe der Jahre ausgebaut und verfügt nun über vier weitere Zimmer und einen weiteren großen Raum direkt unter dem Dach.

Umfassend ausgebaut wurde auch das Kellergeschoss. Hier befinden sich jetzt zwei kleine abgeschlossene Wohnungen mit eineinhalb Zimmern und eine große Schwimmhalle, die momentan nicht genutzt wird, aber jederzeit wieder in Betrieb genommen werden kann. "Da sich die Gesamtwohnfläche von 450 Quadratmeter auf vier Stockwerke verteilt, kann das Gebäude auch in vier einzelne Wohnungen aufgeteilt werden", sagt Maklerin Ingeburg Gutzeit vom Büro PlanetHome.

Die Immobilie und die Außenanlagen wurden in den vergangenen Jahren nach Möglichkeit immer wieder renoviert und modernisiert - unter Beibehaltung vieler stilvoller Details wie Fliesen, Kassettentüren mit original Türklinken, Kastenfenstern an der Nordseite und den alten Holzjalousien.

Als größte Stadt im Herzogtum Lauenburg bietet Geesthacht eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten und Ärzten. Die Hamburger Innenstadt ist über die A 25 in etwa 30 Minuten zu erreichen, ein Bustransfer ermöglicht einen Anschluss zur S-Bahn in Bergedorf. Zudem bietet die niedersächsische Elbmarsch jenseits der Elbe diverse Sportmöglichkeiten, sei es für Reiter, Golfer, Radfahrer oder Wanderer. Der Kaufpreis liegt bei 950 000 Euro.