Klappernde Absätze oder das Laufrad der Kinder können schnell zur lästigen Geräuschbelastung werden, besonders wenn die Quelle der Geräusche in der Nachbarwohnung liegt. Trittschall ist gerade in Altbauten ein Problem, dem nicht so leicht beizukommen ist. "Besonders laut wird es, wenn noch der sogenannte Raumschall hinzukommt", sagt Frank Pielot, Obermeister der Landesinnung für Parkett und Fußbodentechnik Hamburg. Parkett etwa schlucke die Schallwellen lange nicht so stark wie beispielsweise Teppichboden. Würde zudem aus Designgründen auf Vorhänge und andere schallschluckenden Materialien verzichtet, sei der Raumschall besonders intensiv.

Um den Trittschall zu reduzieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. "Parkett kann lose auf eine spezielle Trittschallmatte aus Kork-Gummi-Granulat oder Kork gelegt werden", so Pielot. Die einzelnen Räume müssten dann allerdings durch Schienen getrennt werden, da der Boden sich immer leicht bewege. Solle zusätzlich der Raumschall eingedämmt werden, sei es besser, das Parkett mit der Schallschutzmatte zu verkleben. Wichtig ist vor allem die Dehnungsfuge zu den Wänden, denn bei direktem Kontakt von Bodenbelag und Wand ist auch dies ein Schallübertragungsweg.

Oft sind auch die Fußleisten das Problem, denn nach dem derzeitigen Stand der Technik werden Sockelleisten direkt auf den Bodenbelag aufgelegt und mit der Wand verschraubt. In den meisten Fällen wird die Sockelleiste sogar noch an den Bodenbelag angepresst, um Unebenheiten auszugleichen. Durch die starre Verbindung entsteht eine direkte Schallbrücke vom Bodenbelag über die Sockelleiste in die Wand zu angrenzenden Räumen.

Mittlerweile sind am Markt sogenannte Schallschutzbänder verfügbar, die zwischen Sockelleiste und Parkett gelegt werden. Bei allen Vorteilen sind Dämmstreifen zwischen Fußleiste und Boden für viele Bauherrn jedoch häufig ein optisches Problem. Ihr Vorteil aber, sie verschließen auch eine Staubfuge.

Gerade in Altbauten können auch noch andere Schallbrücken auftreten. "Dazu gehören etwa Heizungsrohre, die durch die Geschossdecken laufen und direkt an den Fußboden anliegen", so Schallschutz-Experte Pielot. Sie müssten ebenfalls vom Bodenbelag getrennt werden. Gelegentlich seien es aber auch die Bewohner, die alle Bemühungen zum Schallschutz aushebelten, indem sie Schrankwände oder Regale auf den Boden stellten und zusätzlich direkt mit der Wand verschraubten. Hier könnten Gummi-Granulat-Matten unter den Möbeln für eine Entkopplung sorgen.

Schallbrücken entstehen laut Pielot auch immer dann, wenn die Randfuge von sogenanntem schwimmendem Estrich überbrückt wird. Er liegt auf einer Dämmplatte und reduziert Trittschall allein durch seine Masse. "Oft ist es beispielsweise starrer Fliesenkleber, der die Schallbrücke zur Wand bildet", erläutert der Experte. Elastische Fugenmasse aus Acryl zwischen Wand und Boden könne Abhilfe schaffen.

Sind bei einer Holzbalkendecke die Dielen direkt mit den Balken verschraubt, tritt ein weiteres Problem auf. Die Balkenköpfe, die in den Wänden aufliegen, wurden früher laut Pielot oft mit Dachpappe umwickelt; für einen zeitgemäßen Schallschutz reiche das aber nicht mehr aus. Deshalb sei genügend Masse zwischen den Balken wichtig. Werde das Material bei einer Sanierung gegen leichteren Wärmeschutz getauscht, reduziere sich der schalldämpfende Effekt. Fachkundige Beratung sei also notwendig, auch wenn viele angesichts der Kosten darauf verzichten wollen. "Dafür zahlt man dann im Nachhinein bei der Sanierung drauf", sagt Pielot. Einen Anspruch auf verbesserten Schallschutz nach einer Sanierung gibt es übrigens nicht. Laut BGH muss der Vermieter bei diesen Maßnahmen nur die Vorgaben zum Schallschutz einhalten, die zur Zeit der Errichtung des Gebäudes galten.

Quelle: dallmer.de