Klassische Formen dominieren bei den Einfriedungen. Filigrane Flecht- und Staketenelemente sind im Kommen

Hamburg. Gründe für einen Zaun um das Grundstück gibt es genug: Der Nachbar schaut von nebenan direkt auf die Sonnenliege. Der Hund soll sich frei im Garten bewegen. Oder die Enkel kommen öfter zu Besuch. Doch Zaun ist nicht gleich Zaun: Wer sich heute umsieht, stellt fest, dass sich Gartenzäune erheblich voneinander unterscheiden.

"Zunächst ist es wichtig zu überlegen, welchen Zweck der Zaun erfüllen soll", sagt Torben Suhr von Nordzaun. "Für den einen steht Sicherheit im Vordergrund, der andere möchte, dass es gut aussieht. Ein Dritter sucht Schutz vor Wind oder fremden Blicken. Oft wünscht jemand auch alles zugleich."

Um sich ein genaues Bild von den Bedürfnissen der Kunden zu machen, besucht Suhr jeden zu Hause. So kann er sich ein Bild vom Grundstück sowie von Haus und Garten machen. Suhr nimmt sich Zeit für seine Beratung. Nach dem Studium der Elektrotechnik gründete er 2006 Nordzaun. "Die Sicherheitstechnik hat sich in den vergangenen Jahren sehr entwickelt", sagt Suhr, "darum haben wir uns auf hochwertige Zäune spezialisiert - auf Wunsch auch auf Garagentore und Türen, für die dann im Paket Sicherheits- und Kommunikationskonzepte erarbeitet werden." Gearbeitet werde zusammen mit Partnerfirmen. Ziel sei aber: für den Kunden alles aus einer Hand. Denn bei der Wahl des Zaunes gebe es viel zu bedenken. Vor allem Holz unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von Zäunen aus Edelstahl, Aluminium oder Holz-Kunststoffgemischen. Denn Holz kostet meist weniger, ist aber empfindlicher, verändert sich je nach Witterung und braucht verhältnismäßig viel Pflege. "Holz kann unter bestimmten Voraussetzungen zehn Jahre oder auch länger halten", sagt Michael Jendretzky, Fachberater für Gartenholz bei der Firma Mordhorst in Stellingen.

"Der größte Schwachpunkt ist das Erdreich, das Wasser muss vom Holz abfließen können, sonst rottet es durch." Dagegen helfe etwa ein Bett aus Kieselsteinen oder Träger, die zumindest am Boden aus anderem Material seien. "Auch das Holz selbst will gepflegt werden", so Jendretzky, entweder, indem es einmal im Jahr geölt oder mit Grundierung und Lasur behandelt werde. Je nach Holzart gebe es verschiedene Pflegeprodukte. "Stabile Holzarten kann man auch verwittern lassen, sie nehmen dann einen gräulichen Schimmer an", sagt der Experte. Generell gelte: Bei Holz auf Qualität achten. Billige Holzzäune halten nicht lange. "Sobald der erste Herbststurm kommt, brechen sie zusammen oder fliegen davon." Besonders beliebt seien Sichtschutzzäune aus Lärche oder Douglasie, sagt Jendretzky. Beide Hölzer seien preiswert und zugleich stabil.

Im Trend liegen derzeit Flechtzäune aus Weide oder Haselnuss. Hier werden biegsame Äste waagerecht zusammengebunden. Sie wirken natürlich und werden gern für Naturgärten oder zum Einzäunen von Beeten genommen.

Eine Wiederentdeckung ist der Staketenzaun, der aus einzelnen, nach oben spitz zulaufenden Ästen besteht. Sie werden mit Draht zusammengehalten und als Rolle verkauft. Diese Zäune werden meist aus Eiche oder Edelkastanie gefertigt. Sie sind frei von Schwermetall, Ölen oder Beschichtungen und sehen aus, als hätte sie jemand frisch mit der Axt zurechtgehauen. Ähnlich naturbelassen wirken Bonanza-Zäune: Sie bestehen aus meist zwei längeren Holzplatten, die hochkant längs an Pflöcke genagelt werden. Sie dienen oft zur Einfriedung von Pferdekoppeln.

Außer Kunststoff und Zementzäunen - meist in Lamellen- oder Steinoptik - ist vor allem der Metallzaun beliebt. Der Fachmann unterscheidet zwischen Edelstahl und Aluminium: "Zäune im Friesenstil werden aus Aluminium gemacht", sagt Suhr. "Das Material ist leicht und dennoch stabil."

Der Klassiker ist der Hamburger Kaufmannszaun. Er ist etwa 80 Zentimeter hoch und besteht aus Edelstahl. "Zum Schutz vor Korrosion wird er verzinkt", sagt Torben Suhr. Meist bekommt er noch eine Farbschicht: "Gut sieht es aus, wenn die Zaunfarbe sich am Dach oder an den Fenstern des Hauses orientiert", sagt Suhr. Zäune dieser Machart gibt es in einer großen Vielfalt. Im Trend lägen derzeit eher schlichte Designs in dunklen Farben wie Anthrazit. "Ein einfacher Stahlzaun kann mit Montage etwa 40 Euro den laufenden Meter kosten", sagt Suhr, "ein aufwendiges Modell bis zu 200 Euro."