In der Krise werden von Anlegern Ferienwohnungen als eine weitere Einkommensquelle gesehen. Mehr als 20 Prozent der Inhaber von deutschen Ferienimmobilien suchen derzeit sogar nach einem weiteren Haus oder Wohnung, die sie als Ferienimmobilie kaufen und vermieten können. Erst an zweiter Stelle steht für die Befragten der Eigengebrauch im Vordergrund. Im Durchschnitt liegt er bei sieben Wochen im Jahr. Dies zeigt eine Studie von HomeAway FeWo-direkt und Engel & Völkers, bei der Anleger nach Kaufkriterien, Wertentwicklung, Vermietung und Objekteigenschaften befragt wurden.

Bevorzugt werden danach Ferienimmobilien im eigenen Land. Schon jetzt sind knapp 44 Prozent der Zweitdomizile hierzulande erworben worden - viele davon an den Küsten und auf den Inseln. Die restlichen 56 Prozent verteilen sich auf Spanien, Österreich, Italien sowie Frankreich. Mit 50,9 Prozent liegt das Ferienhaus dabei knapp vor der Ferienwohnung. Die Studie zeigt, dass die Immobilien durchschnittlich an 22 Wochen im Jahr ausgelastet sind.

Beim Kauf achten die Anleger auf die Lage, die Region, das Vermietungspotenzial, den Kaufpreis und die schnelle Erreichbarkeit. Wichtig sind ferner Ausstattungskriterien wie ein Garten, Terrasse oder eine Einbauküche und ein guter TV-Empfang. Im Durchschnitt werden für eine Ferienimmobilie etwa 189 000 Euro gezahlt.

Nach Angaben der Befragten sei der Wert der Immobilie im Schnitt um 24,7 Prozent gestiegen, auch weil stetige Investments getätigt wurden. Mehr als 43 Prozent der Befragten planen für Umbau und Modernisierung zwischen 5000 Euro (25 Prozent) und 15 000 Euro in den kommenden zwei Jahren in die Hand nehmen zu wollen. Dies vor allem in das Thema Energie- und Ressourceneinsparung.

"Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, stellt der Erwerb einer Familienimmobilie ein attraktives Investment dar, denn der Trend zum Urlaub in Deutschland sichert die Vermietbarkeit während der eigenen Abwesenheit", sagt Kai Enders, Geschäftsführer der Engel & Völkers Residential GmbH. Miro Morczinek, Country Manager Home Away, fügt hinzu, dass ein Ferienhausurlaub im Schnitt zwischen 30 und 50 Prozent günstiger sei als ein Hotelaufenthalt. Branchenkenner raten jedoch vor dem Kauf einer Ferienimmobilie im Ausland, das Verkaufsrecht des Landes zu studieren. Hier kann es zu erheblichen Abweichungen von dem deutschen Verkaufsrecht geben. Mündliche Vereinbarungen oder ein Vertrag auf einem Schmierzettel sind in Spanien beispielsweise auch ohne notarielle Beurkundung rechtskräftig. Wer es sich dann anders überlegt, kann zu Schadenersatz verpflichtet werden.