Mit bunten, flexiblen und zierlichen Balkonmöbeln kann der Wohnbereich geschickt vergrößert werden - unter freiem Himmel

Hamburg. Sommerliche Temperaturen, ein blauer Himmel und laue Abende locken in diesen Tagen auch eingefleischte Stubenhocker nach draußen. Was gibt es Schöneres, als nach einem Arbeitstag im Büro oder an einem warmen Wochenendtag einfach mal auf dem Balkon die Seele baumeln zu lassen? Noch höher ist der Wohlfühlfaktor, wenn der Außenplatz ansprechend möbliert und bepflanzt ist - und damit die Funktion eines "grünen Wohnzimmers" gleich mit übernimmt.

Weil "Balkonien" meist wenig Platz bietet, haben viele Hersteller Möbel im Programm, die zierlich sind, oft klapp- oder stapelbar und so robust, dass sie bei jedem Wetter draußen stehen können. Dabei wird dem gestiegenen Anspruch der Kunden in Sachen Design und Handhabung durchaus Rechnung getragen. So hat die Hamburger Firma Octopus ( www.octopus-hamburg.com ) Balkonmöbel im Angebot, die Geschäftsführer und Mitinhaber Ernst Holtmann direkt aus dem modebewussten Italien importiert. "In diesem Jahr bevorzugen die Designer dort Kunststoff. Gerade bei den Stühlen heißt der Sommertrend: öfter mal bunt und gerne auch durchsichtig", sagt Holtmann.

Neu von der Mailänder Designmesse stammt der Klappstuhl "Bella Italia" - eine moderne Kombination aus Stahlgestell und Kunststoffschalen in dezenten Farben und klassisch-eleganter Form, unverwüstlich und bequem. In transparentem Rot oder Grün glänzt der moderne Stapelstuhl "Neuer Trend" aus Hartplastik. Für den Sitzkomfort sorgen sein geformter Sitz und die breite Rückenlehne. Noch farbenfroher sind die "Stapelstühle" aus Kunststoffgeflecht, die es auch in Türkis, Marineblau und Apfelgrün gibt.

Auch das Escheburger Unternehmen Garpa ( www.garpa.de ) bietet Tische und Sitzmöbel für kleine Balkone an. Für Sonnenanbeter, die keinen Platz für eine zusätzlich Liege haben, wurde "Alassio" entwickelt: ein leichtes Möbelstück aus Kunststoffgeflecht mit vierfach verstellbarer Rückenlehne, das sich mit weggeklappter Fußstütze im Handumdrehen von einer Liege in einen Sessel verwandeln lässt.

Die klassischen Materialien Teak und Stahl kommen bei den Tischen und Stühlen aus der Serie "Fontenay" zum Einsatz. Der Clou: Der runde Tisch ist klappbar, kann halbrund und platzsparend an die Balkonbrüstung geschoben werden und bietet trotzdem noch Platz für zwei Personen, ebenso wie der Tisch Balcony von Weishäupl, der sogar platzsparend auf 14 mal 70 Zentimeter verkleinert werden kann. Der Sonnenschirm "Campania" hat zwar eine Kantenlänge von 1,75 Meter, lässt sich aber wegen seines besonderen Fußes ebenfalls direkt an der Brüstung platzieren und beschattet so auch kleine Balkone.

Extra für Balkone bietet das Escheburger Unternehmen auch schmale Kissentruhen in Teak oder weißem Kunststoff an.

Bei der Balkonbepflanzung sieht Gärtner und Florist Mario Mahlstedt ( www.himmelunderde-hamburg.de ) einen neuen Trend: "Pflanzgefäße aus Terracotta werden zunehmend durch Kübel aus glasiertem Steingut, Faserverbundstoffen oder UV-beständigem Kunststoff ersetzt." Allerdings solle man die Anzahl und das Material der Kübel auf die Größe des Balkons abstimmen, da gegebenenfalls eine Traglast beachtet werden muss. "Generell gilt: Die Töpfe müssen groß genug sein, damit sich die Pflanzen darin gut entwickeln können. Je größer das Erdvolumen, desto besser hält sich die Feuchtigkeit", rät Mahlstedt weiter. Momentan seien besonders kleinere Gefäße mit gradlinigen Formen gefragt, bevorzugt werde die neutrale Farbe Anthrazit.

In ganz Hamburg ist der Uhlenhorster Florist unterwegs, um Balkonbesitzer zu beraten und ihren Außenplatz zu gestalten. Oft legt er dabei eine immergrüne Grundbepflanzung an, und die Kunden pflanzen je nach Saison Blumen wie Christrosen, Tulpen, Rosen, Lavendel oder bis zum Frost blühende Wolfsmilchgewächse dazu - im Trend liegen dieses Jahr zierliche Blüten in den Farben weiß, rosé und rosa-violett. "Bei Rosen sollte man wissen, dass sie im Kübel nicht länger als drei Jahre halten", so Mahlstedt. Wichtig sei immer, ausreichend zu düngen und zu gießen.

Soll ein Sichtschutz zum Nachbarbalkon eingerichtet werden, empfiehlt der Uhlenhorster Florist eine "mobile Hecke" aus einer geschmiedeten Rankhilfe, an der beispielsweise Efeu oder anderes Immergrün wachsen kann - eventuell ergänzt mit einer Clematis oder einer anderen schön blühenden Rankpflanze.

Bei Floristin Monika Nieland ( www.florale-raumkonzepte.de ) darf's gern ein wenig unkonventioneller sein. "Warum nicht einfach eine Wäscheleine spannen und daran Knöterich, Kiwipflanze oder Wein wachsen lassen?", sagt sie. Ein Renner sei in diesem Frühjahr ein "Sauvignon Blanc" gewesen, dessen Trauben man im Spätherbst ernten und essen kann. "Der Wein muss allerdings gut gepflegt werden, braucht einen großen Kübel und sollte Ende Oktober stark zurückgeschnitten werden, weil er sonst anfällig für Mehltau ist", rät Nieland. Als Dünger empfiehlt die Gärtnertochter Mist. "Eine Schicht Mist unten am Topfboden lässt alle Pflanzen prächtig gedeihen."