Je länger Reparaturen aufgeschoben werden, desto teurer kann es am Ende werden

Alles neu macht der Mai? Schön wär's. Hauseigentümer müssen sich selbst um die Instandhaltung und Erneuerung von Haus und Garten kümmern. Der Frühling ist dafür die richtige Zeit. Der Immobilienverband IVD rät, die ersten warmen Tage für eine gründliche Inspektion und gegebenenfalls Instandsetzungsarbeiten zu nutzen.

Priorität hat zunächst das Dach. Dachschindeln und -ziegel könnten sich gelockert oder verschoben haben oder gar gebrochen sein. Derlei bauliche Mängel sollten behoben werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. "Andernfalls drohen Schäden an der Bausubstanz. Außerdem kann eine feuchte Dämmung ihre Funktion nur noch eingeschränkt erfüllen", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. Dadurch würde sich das Haus im Sommer leichter aufheizen, während die Heizkosten im Winter stiegen. "Selbst kleine undichte Stellen sind deshalb nicht zu unterschätzen. Und je länger die Reparaturen aufgeschoben werden, desto teurer kann es am Ende werden."

Eventuell haben sich auf dem Dach auch Rinnen, Antennen oder Solaranlagen gelöst, die Passanten verletzen könnten. "Hauseigentümer müssen ihrer Verkehrssicherungspflicht ganzjährig nachkommen. Sie bezieht sich nicht nur auf das Schneeschippen im Winter", mahnt Schick. Schließlich müssten die Fallrohre auf Frostschäden untersucht und die Dachrinnen von Unrat befreit werden. "Regenwasser, das wegen verstopfter Abflussrohre überläuft, kann in den Putz der Hauswand eindringen und dort Schäden anrichten".

Auch Risse in den Hauswänden sind mehr als nur Schönheitsfehler. Denn ist das Wasser erst einmal eingesickert, kann der Putz durch Frost aufgesprengt werden. "Besonders anfällig für solche Schäden ist der Sockel des Hauses", sagt Schick. "Er ist durch den sich hier ansammelnden und abtauenden Schnee einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt." Wer Risse entdeckt und sich unsicher ist, wie tief sie gehen, sollte einen Fachmann zurate ziehen.

Was für das Dach und die Wände gilt, betrifft Türen und Fenster ebenso: Eindringende Feuchtigkeit verursacht auch hier Schäden. Häufig sickert bei Außentüren Wasser unter der Anschlagschiene ein und läuft unter den Estrich. Holzfenster und -türen sind zudem anfällig für Fäulnis und Schimmel, wenn Wasser durch Risse Eingang findet. "Der für die Abdichtungen verwendete Kitt ist mitunter weniger elastisch, als man denkt", sagt Schick. Wird das Material spröde, sollten die schadhaften Stellen ausgebessert werden. In Fachkreisen spreche man nicht ohne Grund von Wartungsfugen.

Bei der Inbetriebnahme von Wasserleitungen ist darauf zu achten, ob diese im Außenbereich eventuell geplatzt sind. "Ein Hinweis ist, wenn sich nach dem Aufdrehen des Absperrhahns die Wasseruhr nicht weiterdreht. Dann muss eine undichte Stelle am Rohr gefunden werden", sagt Schick.