Experten verraten, wie man Schimmel selbst entfernen kann

Nach den Wintermonaten erleben viele jetzt eine böse Überraschung, wenn sich in kalten Raumecken, hinter Schränken und an Matratzen Schimmelpilz gebildet hat. "Sobald man ihn entdeckt, sollte man ihn entfernen", rät Christiane Baschien vom Umweltbundesamt in Berlin. Nicht nur weil Schimmelpilze hässlich aussehen, sondern weil sie gesundheitsschädlich sind. Sie können Beschwerden mit den Bronchien auslösen, Allergien hervorrufen oder Kopfschmerzen verursachen.

Schäden bis zu einer Fläche von einem halben Quadratmeter können Bewohner laut Baschien selbst behandeln. Sie rät, dabei eine Atemschutzmaske der Filterklasse FFP2 oder 3 zu tragen. "Dann kann man an den betroffenen Wandstellen die Tapete entfernen und den Bereich mit 70-prozentigem Alkohol nachbehandeln." Auf glatten Flächen reiche das Abwischen mit einem Lappen. Im Bad sollte man dagegen dunkel verfärbte Silikonfugen erneuern.

Chlorhaltige Mittel und alles, was unter dem Namen "Schimmel-Ex" kursiert, seien nicht ratsam, sagt die Hamburger Baubiologin Ilka Mutschelknaus. Diese schadeten den Atemwegen und seien für das Ökosystem äußerst bedenklich. Auch Essig empfiehlt sie nicht: "Einige Innenraumschimmelarten mögen ihn sogar und nutzen ihn als eine Art Nährboden." Präparate auf Fruchtsäurebasis gelten dagegen als gesundheitlich unbedenkliche Reiniger. Nach dem Behandeln der befallenen Stellen sollte man den Lappen entsorgen und die Räume gut lüften.

In jedem Fall sollte der Vermieter informiert werden, da die Ursache auch eine schlecht durchgeführte Sanierungsmaßnahme sein könnte und der Vermieter in dem Fall den ausführenden Betrieb verantwortlich machen kann.