Ein optimales Raumklima garantieren moderne Lüftungsanlagen ohne viel Aufwand. Sie verringern die Raumfeuchtigkeit und vermindern Schimmelbildung.

Richtiges Lüften ist der Schlüssel zu einem gesunden Raumklima in Wohnungen und Häusern. Es verringert die Raumfeuchtigkeit, verhindert Schimmelbildung und spart zudem Energie. Für ein angenehmes und gesundes Raumklima ist deshalb der regelmäßige Austausch der verbrauchten und feuchten Luft zwingend notwendig. Folgendes sollte man jedoch dabei beachten:

Die durchschnittliche Wohlfühltemperatur eines Menschen ist abhängig von vier Komponenten: der Lufttemperatur, der Luftbewegung, der Luftfeuchte und der Oberflächentemperatur der Wände. Kalte Wandoberflächen lassen die Bewohner auch bei einer normalen Raumtemperatur eher frieren. Dauerhafte Kipplüftung lässt die Räume und Wände auskühlen, aus diesem Grund sollten die Fenster im Winter immer nur kurz, dafür aber weit geöffnet werden, um zu lüften. Experten empfehlen mindestens dreimal täglich fünf Minuten auf Stoß zu lüften.

Entscheidend für ein behagliches Raumklima sind Lufttemperatur und -feuchtigkeit. Richtwerte dafür sind 19 bis 22 Grad Celsius und 40 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit - wobei die Temperatur immer von der Nutzung der Räume abhängig ist.

Verringert man die Raumtemperatur nur um ein Grad Celsius, lassen sich die Heizkosten um etwa sechs Prozent senken. Dennoch sollte man Räume nicht zu sehr auskühlen lassen, da die kalte Luft auch die angrenzenden warmen Räume abkühlt. Zudem kostet die Aufheizung eines ausgekühlten Raumes mehr Energie als eine konstante Beheizung bei geringer Leistung.

Da richtiges Heizen und Lüften insbesondere nach baulichen Veränderungen wichtig ist, sollten das Verhalten und die Gewohnheiten der Bewohner sich der neuen Bausubstanz anpassen. "Insbesondere nach dem Austausch der Fenster und einer Fassadendämmung ist bei sanierten Gebäuden die Luftdichtigkeit deutlich höher als bei unsanierten Gebäuden", sagt Anna Muche vom Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt (Zebau GmbH). Werde jedoch das Lüftungsverhalten nach der Modernisierung nicht angepasst, könne es unter Umständen zur Bildung von Schimmelpilzen führen.

Wer kein Interesse hat, sich intensiv mit der Thematik "Richtiges Heizen und Lüften" auseinanderzusetzen, kann laut Muche auch auf bewährte Hilfsmittel zurückgreifen. Elektronische Thermostatventile ermöglichen das zeitgenaue Steuern der Heiztemperatur, auch über das Internet. Sie werden wie herkömmliche Ventile direkt am Heizkörper befestigt.

Eine andere komfortable Lösung, um eine konstante Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu halten, sind Lüftungsanlagen. Das maschinelle Lüften garantiert einen ausreichenden Luftwechsel und sorgt für eine optimale Behaglichkeit. Häufig genutzt werden Abluftanlagen oder kombinierte Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Zuluft gelangt hier über Öffnungen in den Fensterblendrahmen oder über Wanddurchführungen in die Wohnräume.

Über Ventilatoren kann die Abluft dezentral oder zentral in Küche oder Bad abgeführt werden. Abluftanlagen sind die einfachsten und kostengünstigsten Anlagen zur kontrollierten Lüftung. Die Anschaffungskosten hängen von der Wohnfläche, dem energetischen Standard des Gebäudes und der technischen Leistung der Anlage ab. Für ein Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche ist eine einfache Abluftanlage ab 1500 bis 2000 Euro erhältlich. Für eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung können aufgrund der erhöhten technischen Anforderungen auch 4000 bis 7000 Euro anfallen. Diese Anlagen sparen zusätzlich Energie, da die in der Abluft enthaltene Wärme der Zuluft wieder zugeführt wird. Die Räume werden so stetig mit frischer und gleichzeitig warmer Luft versorgt.

Mehr Informationen zum Heizen und Lüften sowie zur Schimmelvermeidung geben die ZEBAU GmbH und der Regionalverband Umwelt Nord im Rahmen der Energie- und Modernisierungskampagne. Die nächsten Informationsabende finden am 30. Januar in Bergedorf, am 8. Februar in Eimsbüttel, am 22. Februar in Wandsbek und am 29. Februar in Altona statt. Anmeldungen unter Tel. 38 03 840 oder unter www.modernisierungskampagne.de