Aktuelle Studie zeigt: Trotz wenig Eigenkapital ignorieren Käufer Hilfen

Bei der Baufinanzierung nutzen 60 Prozent der Immobilienkäufer Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank ebenso wenig wie finanzielle Unterstützung aus Förderprogrammen der Länder. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von ImmobilienScout24 unter 1479 Bauherren. Danach finanziert der Großteil der Käufer (66 Prozent) den Traum vom Eigenheim über ein Annuitätendarlehen. 28 Prozent gaben an, mit einem Bausparvertrag vorgesorgt zu haben. Rund sechs Prozent nutzen ein Versicherungsdarlehen.

"Verwunderlich ist, dass nur 40 Prozent der befragten Bauherren die Möglichkeit nutzen, ihre Baufinanzierung mit einer Förderung zu kombinieren", sagt Ralf Weitz, Geschäftsleiter für den Bereich Baufinanzierung bei ImmobilienScout24. "Damit verschenken knapp zwei Drittel der Immobilienkäufer bares Geld, denn oftmals bieten die geförderten Kredite bessere Konditionen als die Bank. Darum lohnt es sich unbedingt zu prüfen, ob das Bauvorhaben für eine Förderung infrage kommt." Zumal der durchschnittliche Darlehensbedarf der befragten Immobilienkäufer zwischen 100 000 und 200 000 Euro liege.

Eine Faustregel lautet: Je mehr Eigenkapital, umso besser die Zinskonditionen. Im Idealfall sollte man 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten mit eigenen Mitteln stemmen können. Mehr als die Hälfte der befragten Bauherren (55 Prozent) gab jedoch an, nur 25 000 Euro und weniger einzubringen. Damit liegt dieser Anteil weit unter der empfohlenen Summe. Bei der Zinsbindung haben sich fast 60 Prozent der Befragten auf zehn Jahre festgelegt. "Bei niedrigen Zinsen, wie derzeit, ist es sinnvoll, sich die günstigen Konditionen über eine möglichst lange Laufzeit von 15 oder sogar 20 Jahren zu sichern. Sind sie hoch, wählt man indessen einen kürzeren Zeitraum." Im Durchschnitt haben die Umfrageteilnehmer ihre Finanzierung zu einem Effektivzinssatz von 3,7 Prozent abgeschlossen. Die durchschnittliche monatliche Belastung liegt inklusive Tilgung bei 750 Euro.