Die Grundfläche wird durch einen Wintergarten erweitert. Wind und Wetter sind für die Bewohner erlebbarer

Für viele Hausbesitzer ist ein Glasanbau eine attraktive Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig ermöglicht er, die ersten, zwar noch kalten, aber sonnigen Frühlingstage und die letzten Sonnenstrahlen im Spätherbst bei wohliger Wärme auszukosten. Häufig wandeln sich durch einen Wintergartenanbau kleine Küchen zu einem großzügigen Wohn- und Kochbereich. Als Werkstoff eignen sich Holz, Metall und Kunststoff oder ein Mix der Materialien. Grundsätzlich gibt es keine allgemeine Empfehlung, welcher Werkstoff zum Zuge kommen sollte. Die Auswahl hängt sowohl von der Optik der Fassade als auch von den Ansprüchen der Bauherren an Pflege und Wartung der Konstruktion ab. Sehr häufig bestehen Wintergärten aus bodentiefen Verglasungen.

In den allermeisten Fällen ist ein Wintergarten genehmigungspflichtig

Nicht jeder sitzt gern in einem transparenten Anbau: Ein guter Kompromiss ist hier eine Kombination aus einer konventionellen Wand in Sockelhöhe mit großformatigen Fenstern und einem Glasdach. In den allermeisten Fällen ist ein Wintergarten genehmigungspflichtig. Um Zeit und auch Geld zu sparen, ist es ratsam, frühzeitig eine sogenannte Bauvoranfrage beim Bauamt zu stellen. Dabei wird geklärt, ob eine Bebauung grundsätzlich zulässig ist und ob Auflagen zu erfüllen sind. Steht dem Bau nichts im Wege, muss besonderes Augenmerk auf mehrere Planungsdetails gelegt werden. Neben der Tragekonstruktion kommt der Verglasung eine zentrale Rolle zu, da sie neben dem Lichteinfall auch Einbruch- und Schallschutz gewährleisten muss.

Für die Verglasung eines Wintergartens gilt die Energieeinsparverordnung (EnEv), die auch für Neubauten, Erweiterungsbauten und Modernisierungen eingehalten werden muss. Wer in den sonnigen Monaten noch eine stärkere Anbindung an den Garten wünscht, kann mit Spezialbeschlägen die Fensterfront wie ein Paket in sich zusammenklappen - ähnlich wie die Glasfronten einiger Verkaufsläden.

Viele Bauherren denken, dass man den Wintergarten einfach auf den vorhandenen Terrassenboden stellen kann. Dies ist in den allermeisten Fällen ein Trugschluss. Das Fundament muss die gleichen Anforderungen erfüllen wie für jeden anderen Anbau auch. Ein Terrassenboden hat in den seltensten Fällen die nötige Wärmedämmung, eine ausreichende Feuchtigkeitssperre und verfügt auch meist nicht über die nötige Tragfähigkeit.

Neben der Heizung ist ein gutes Be- und Entlüftungssystem wichtig

Um einen Wintergarten als vollwertigen Wohnraum ganzjährig nutzen zu können, ist die Integration einer Heizung wichtig. Sie kann an das Gesamtheizsystem angeschlossen werden. Die Heizleistung muss jedoch höher als für einen konventionell gebauten Raum angesetzt sein. Fenstergläser können Wärme schlechter speichern als eine massiv gebaute Wand. Ebenso wichtig: ein funktionierendes Be- und Entlüftungssystem. Wie im Wohnraum, muss auch im Wintergarten die Luft regelmäßig ausgetauscht werden. An heißen Sommertagen können bis zu 80 Grad Celsius entstehen. Der verglaste Raum braucht daher Zuluftöffnungen, die idealerweise am Boden angeordnet sind.

Die einströmende Luft erwärmt sich, steigt auf und wird durch Öffnungen im Dach abgeführt. Die Entlüftung übernehmen meist elektronisch gesteuerte Fensterklappen. Sie temperieren den Wintergarten auch bei Abwesenheit gut. Einige Hersteller verzichten auf Lüftungsfenster. Sie haben ein System entwickelt, bei dem die Abluftöffnungen unsichtbar in der Konstruktion versteckt sind. Die genaue Ausgestaltung ermittelt in der Regel der Architekt oder Hersteller.

Wichtig bei der Planung ist auch eine durchdachte Beschattung des Glasanbaus. Kostengünstig ist die natürliche Beschattung durch Laubbäume. Allerdings reicht sie bei extrem hohen Temperaturen nicht aus. Elektronisch betriebene Markisen, Jalousien oder Rollos helfen, einen Hitzestau zu vermeiden. Der außen liegende Sonnenschutz, wenngleich teurer, ist deutlich effektiver als eine innen liegende Jalousie, da die Sonnenstrahlen gar nicht erst in den Wintergarten eindringen können. Wer sich aus Gründen der Pflege für eine Markise mit eher dunklem Stoff entscheidet, sollte bedenken, dass dadurch der Wintergarten abgedunkelt wird.