Jeden Monat sterben bundesweit 40 Menschen durch Brände. In Hamburg gab es im vergangenen Jahr 17 Tote durch Rauchvergiftungen. Der Tod überrascht die Opfer meist im Schlaf. Sie sterben nicht durch die Flammen, sondern durch das Einatmen des hochgiftigen Brandrauchs. Bereits wenige Atemzüge reichen dafür aus. "So werden nachts Brände im Haus oder in der Wohnung zur tödlichen Gefahr", sagt Hans Jochen Blätte, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Brandschutzes.

Auf diese Gefahr hat der Gesetzgeber reagiert. Neun Bundesländer haben inzwischen festgelegt, dass Rauchmelder Pflicht in Privathaushalten sind. Bis Ende des Jahres müssen alle Hamburger Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Bisher sind die Warngeräte schon zu 60 Prozent installiert. Verantwortlich ist der Vermieter, wobei die Wartung der Geräte auf die Nebenkosten umgelegt werden kann. "In Wohnungen müssen Schlafräume, Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchmelder haben", heißt es in der Hamburgischen Bauordnung. Auch in Schleswig-Holstein sind die Rauchmelder bis zum Jahresende Pflicht. Eine Studie der Vereinigung zur Förderung des Brandschutzes zeigt, dass nur durch gesetzliche Vorgaben der Ausstattungsgrad der Warngeräte in den Haushalten steigt.

Experten rechnen damit, dass sich mit Rauchmeldern die Hälfte der Todesfälle vermeiden lässt. Gelangen mit dem Rauch Ruß- und Schmutzpartikel in die Messkammer der Geräte, wird die Sirene ausgelöst. Mit einem Ton von mindestens 85 Dezibel warnt sie die Bewohner. Um Fehlalarme zu vermeiden, müssen die Geräte fachkundig installiert werden. Sie dürfen nicht im Schwenkbereich von Türen und Fenstern angebracht werden und müssen mindestens einen halben Meter Abstand zu Wänden und Lampen haben. Einmal im Jahr ist eine Wartung des batteriebetriebenen Gerätes notwendig. Beim Kauf sollten Verbraucher auf das VdS-Siegel achten, das von der offiziellen Überwachungsstelle für Brandschutz vergeben wird. Qualitätsprodukte gibt es schon zum Preis von 15 bis 20 Euro im Baumarkt.

"Zur Ergänzung der Rauchmelder ist der Feuerlöscher sinnvoll", sagt Blätte. Vorgeschrieben sei er für Privathaushalte jedoch nicht. Um Gegenstände des Hausstandes zu löschen reiche in der Regel ein Wasserlöscher aus. Er sollte sechs Liter Inhalt haben, was einer Löschdauer von sechs bis zehn Sekunden entspricht. Diese Geräte kosten rund 70 Euro. "Die Spuren des Wassers sind schneller beseitigt als die Verunreinigungen, die ein Pulverlöscher verursacht", sagt Blätte. Wegen seiner Inhaltsstoffe sollte ein Pulverlöscher ohnehin nicht in geschlossenen Räumen eingesetzt werden. Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre im privaten Bereich gewartet werden.