Nerviger Kabelwust verschwindet in Sofas, Sideboards und Regalen. Auf Klangqualität muss man dabei nicht verzichten, wie Hersteller werben.

Hamburg. Ein Sofa mit integriertem Bildschirm in der Lehne, ein Sessel mit eingebauten Boxen oder Sideboards mit Dockingstationen für den MP3-Player: Möbel, die mit ausgefeilter Technik gespickt sind und viele Medien in einem Paket bündeln, halten immer häufiger Einzug ins Wohnzimmer. Sie erlauben es, Wohnräume, die oft genug zu klein erscheinen, effektiv und flexibel zu nutzen.

Insbesondere für das Heimkino haben die Hersteller innovative Lösungen entwickelt, die zudem auch noch gut aussehen. Ein Beispiel dafür ist das um zwei Achsen schwenkbare Medienregal mit integrierter Kabelführung und Mehrfachsteckdose "Two Vision", angeboten von "die collection" ( www.die-collection.de ). Damit lässt sich das Geschehen auf dem Bildschirm ohne hässlichen Kabelwust, je nach Position, beispielsweise von der Küche oder vom Lieblingssofa aus verfolgen. Das Schwenkteil bietet in den seitlichen Senkrechten Stauraum für 30 DVDs. Es ist in Lack matt oder Nussbaum und in zwei Breiten erhältlich. Sehr vielseitig ist auch das Programm "Stretch" von die collection. Es hat eine variable Ausziehbreite, etwa von 2,30 bis 3,20 Meter. Kommen Gäste und wird eine Ablagefläche für Gläser oder Häppchen benötigt, kann man ein Sideboard einfach ausziehen und später dann wieder platzsparend zusammenschieben. Auch im TV-Bereich passen sich Regalböden der erforderlichen Größe an.

Ein Sessel, bei dem die Lautsprecher gleich integriert sind, ist der Music Rocker von Easychair ( www.easyrocker.de ). Die Kopfhörer sind im Kopfbereich eingelassen, ein Subwoofer im Sitz sorgt für die passenden Bässe. Den Music Rocker gibt es in vielen Farben und Bezügen. Musik oder Videospieleffekte können per Kabel übertragen werden, mobile Player lassen sich direkt andocken. Ebenso ist der Sessel mit allen gängigen Konsolen kompatibel.

Auch das Sofa "Athenah" aus dem Hause Artanova ( www.artanova.de , ab 12 000 Euro) muss man nicht mehr verlassen, um sich mit Internet, Fernsehen oder der Haustechnik zu vernetzen. Gleich zwei Bildschirm-Displays lassen sich aus der Seitenlehne herausklappen. Das schnelle Lesen und Schreiben von E-Mails ist ebenso möglich wie das Anwählen eines Films. Technik wird so erlebbar, ohne störend zu wirken.

Home Entertainment und intelligente Multimediamöbel waren auch einer der großen Trends bei der internationalen Möbelmesse "imm cologne" in Köln. Dort hat der dänische Hersteller Montana ( www.montana.dk ) ein Regal-System (ab 2520 Euro) für die Aufbewahrung von Lautsprechern gezeigt, die in alle Elemente aus der Kollektion integriert werden können. Dank einer speziellen Kabelaufbewahrung und -führung gehört der Kabelsalat auch hier der Vergangenheit an. Die Designlösung ist in 44 Farben erhältlich.

Ein Sideboard inklusive Dockingstation für den MP3-Player hat der Schweizer Hersteller Willisau ( www.willisau.ch) im Programm. Das iBoard (ab 3600 Euro) ist so konstruiert, dass es sich per WLAN mit der Musikfestplatte verbindet und gleich weiter zu den integrierten Lautsprechern funkt - bis zu 100 Meter weit. Der Beschallung von Nebenzimmer oder Gartenparty aus ein- und derselben Quelle steht damit nichts mehr im Weg.

Eine perfekte Verbindung zwischen Technik und Wohnen ist auch das TV-Rack Luxor 2000 SL (ab 1599 Euro) von Jahnke aus Wedel. Es verhilft Flatscreens bis maximal 52 Zoll zu einem glamourösen Auftritt. Hinter den Türen des TV-Racks findet alles Platz, was das digitale Leben zu bieten hat - von der kompletten DVD- oder CD-Sammlung bis hin zum PC-Minitower. Ebenfalls in Wedel ansässig ist Xentelon Lichtmöbel ( www.xentelon.com ). Das Unternehmen bietet eine Möbelkollektion mit beleuchtetem Glas und reflektierendem Licht an (ab 2000 Euro). Diese sind mit Vier-Kanal-Fernbedienung bequem zu steuern. Zur Kollektion von Xentelon gehören auch Medienschränke.

Wer weniger auf Mobilität denn auf den perfekten Klang Wert legt, wird möglicherweise beim Unternehmen Finite Elemente aus Brilon im Sauerland fündig: Im Programm "Modul" lassen sich individuell die Möbelbausteine für die benötigten Medien zusammenstellen, mithin für Stereoanlage, DVD-Player oder Fernseher. Damit der Betrieb des einen Geräts die anderen nicht stört, baut das Unternehmen Platten zwischen den einzelnen Teilkörpern ein und verspricht damit "keine klirrenden Gläser" mehr - und keine springenden CDs beim Schließen der Schubladen. Stopper sorgen zudem für ein sanftes Schließen, nach außen hin nicht sichtbare Kabeldurchbrüche verbinden die einzelnen Elemente.