Kalkhaltiges Wasser kann vor allem für Tee-Liebhaber und Kaffeegourmets zum Problem werden.

Hamburg. Kalk am Wasserhahn, Ablagerungen in der Dusche und eine verkalkte Kaffeemaschine: Diese unangenehmen Erscheinungen betreffen viele Haushalte - aber eben nicht alle. Denn beim Kalkgehalt im Wasser gibt es regionale Unterschiede. Wie viel Kalk im Wasser ist, lässt sich am Härtegrad des Wassers ablesen. "Je härter das Wasser, desto kalkhaltiger ist es auch", sagt Elke Wieczorek vom Netzwerk Haushalt in Bonn. Gemessen wird in Grad deutscher Härte (°dH).

Aus dem "Hydrologischen Atlas von Deutschland" - herausgegeben vom Umweltbundesamt - wird ersichtlich, dass beispielsweise große Teile Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz weiches Wasser haben. Die Werte liegen hier meist unter 8,4 °dH. Das heißt, der Kalkgehalt im Wasser ist vergleichsweise gering. Aufgrund der unterschiedlichen genutzten Grundwasserleiter weist das Hamburger Trinkwasser die Härtebereiche weich bis hart auf, wie Hamburg Wasser mitteilt ( www.hamburgwasser.de ). Die Wasserhärte liege überwiegend im Härtebereich mittel, also zwischen 8,4 und 14 Grad dH

"Die genaue Wasserhärte können Verbraucher auch bei ihrem örtlichen Wasserwerk erfragen", sagt Wieczorek. In Einzelfällen stehe er auch auf der Wasserrechnung.

Kalkhaltiges Wasser kann vor allem für Tee-Liebhaber und Kaffeegourmets zum Problem werden. Dennoch rät der Umweltexperte Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen von dem Kauf von Wasserfiltern ab: "In den meisten Fällen sind sie überflüssige Geldverschwendung." Außerdem bestehe die Gefahr, dass als Ergebnis das Wasser eher schlechter als besser ist. Wenn nämlich die Filter nicht regelmäßig gewechselt werden oder das Wasser zu lange in dem Wasseraufbereiter stehe, könnten sich Bakterien bilden. Auf diese Weise werde genau das Gegenteil des Gewollten erreicht. "Das Wasser ist nicht desinfiziert, sondern enthält mehr Keime als zuvor", sagt Heldt.

Gesundheitlich ist Kalk jedenfalls unbedenklich. Kalkablagerungen zeugten sogar von einem hohen Anteil an Kalzium und Magnesium im Leitungswasser, so Heldt. "Und diese Mineralstoffe tun uns gut."

Doch im Haushalt sind Kalkflecken lästig. Am besten lassen sie sich mit Reinigern auf Zitronensäurebasis entfernen. Oder man beugt ihnen gleich vor, indem man beispielsweise mit einem sogenannten Abzieher, eigentlich zum Fensterputzen verwendet, nach dem Duschen das Wasser von den Seitenwänden abzieht. Bei Haushaltsgeräten wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine hilft es, Wasserreste immer auszuschütten. Allerdings müssen solche Geräte meist trotzdem ab und zu entkalkt werden. Espressovollautomaten brauchen zum Beispiel viel Pflege, um einwandfrei zu funktionieren. Aber auch die Reinigung von Wasserkocher und Kaffeemaschine sollte nicht zu kurz kommen. Abgesehen davon, dass Ablagerungen die Geräte unansehnlich machen, erhöht regelmäßiges Entkalken auch die Lebensdauer der Geräte und hilft, Geld zu sparen: "Kalkfreie Maschinen verbrauchen weniger Strom als solche mit Ablagerungen", so Wieczorek. Auch hier können Produkte auf Zitronenbasis eingesetzt werden. Abzuraten sei in jedem Fall von Essig - besonders als Essenz, hebt Wieczorek hervor. Denn abgesehen von dem unangenehmen Geruch, sei dieses vermeintlich harmlose Hausmittel sehr aggressiv und greife die Dichtungen oder Chrom an: "Dann wird die Oberfläche porös, und es kann sich noch leichter Kalk absetzen."