Viele denken sofort an Regale oder Schiebeelemente, um ein Zimmer in Bereiche zu untergliedern. Doch es gibt noch andere Optionen.

"Der Mensch ist eigentlich noch ein Höhlenmensch" - mit dieser Aussage erklärt sich Hans-Jürgen Marx, Innenarchitekt und Inhaber des Einrichtungsgeschäftes MO4, das Phänomen, dass sich Gäste im Restaurant gerne einen Tisch in der Ecke aussuchen. Hier fühle sich der Mensch geborgen und beschützt. Ähnliches gelte auch bei der Raumplanung und Möblierung einer Wohnung.

Besonders wenn zwei Themenbereiche - zum Beispiel Wohnen und Essen oder Schlafen und Arbeiten - in einem Raum stattfinden sollen oder müssen, bietet es sich an, den Raum optisch durch Möbel, Paneelwände oder einen Paravent zu teilen. "Grundsätzlich spielt bei der Entscheidung natürlich eine Rolle, ob es sich bei der Wohnung um Eigentum oder um eine Mietwohnung handelt", sagt Marx.

Sehr fachmännisch und endgültig wirken die fest eingebauten und auf Maß gefertigten Türelemente, wie sie zum Beispiel von den Firmen Cabinet und Raumplus angeboten werden. Die mittels einer Schiene an Decke und Boden fixierten Schiebeelemente ermöglichen es, einen Bereich des Raumes je nach Bedarf ganz oder teilweise abtrennen. Auf die Weise lässt sich ein kleiner Arbeitsplatz im Schlafzimmer abtrennen oder einige Quadratmeter des Raumes werden zum begehbaren Kleiderschrank umfunktioniert. Die Füllungen der Elemente können je nach Geschmack unterschiedlich gestaltet werden, sei es mit Holz, Stoff oder auch nur mit dünnerem Papier. Wer besonders kreativ ist, kann die Fläche auch nach eigenen Vorstellungen gestalten.

Einfacher wirken dagegen schlichte Paneelwände, die freihängend an einer Deckenschiene befestigt werden, wie sie etwa der finnische Hersteller woodnotes anbietet. Als Material stehen unter anderem ein Strickgewebe aus Papier und Metall zur Auswahl oder stilisierte Blüten, die zu einer größeren Fläche zusammengefaltet werden können.

Eine ganz andere Struktur bieten dagegen die Kunststoff-Elemente mit ihren 19 Verknüpfungspunkten, die die beiden französischen Designer Ronan und Erwan Bouroullec 2004 für die Firma Vitra entwickelt haben. "Diese außergewöhnlichen Spritzguss-Elemente mit der Bezeichnung "Algue" (gr. Foto) können zu einem sehr engmaschigen Netz oder zu einem relativ lockeren Flechtwerk zusammengesteckt werden und somit jeden Bereich einer Wohnung abgrenzen oder in Szene setzen, sei es im Wohnraum, im Bad oder auch in der Küche", sagt Hans-Jürgen Marx.

Wohnflächen erfahren jedoch nicht nur eine gewisse Abtrennung, wenn Vorhänge oder Paneele zwischen Decken und Böden gespannt werden. Schon ein Teppich unter der Esstischgruppe oder dem Sofatisch grenzt den Bereich ein und gibt ihm optisch einen Halt. Marx spricht in diesem Zusammenhang von "schwimmenden Möbeln", die allein durch einen Teppich ihren Platz im Raum unterstreichen.

Aber auch mit Möbeln lässt sich ein Raum optisch und in seinen Funktionen unterteilen. Sehr gut eignen sich ein Sideboard - mit hochwertiger Rückwand - zwischen Essbereich und Wohnbereich oder ein Regal als Raumteiler, quer in den Raum gestellt. Je nach Bedarf bieten die ins Regal gestellten Bücher und Objekte einen dichten oder lockeren Sichtschutz.

Eine klassisch wirkende Lösung ist der Konsoltisch, der hinter einem im Raum stehenden Sofa als Raumteiler wirkt. Noch deutlicher wird diese Aufgabe, wenn zwei Leuchten auf dem Tisch platziert werden (dazu sind Bodensteckdosen erforderlich). Sie sorgen gleichzeitig für einen interessanten Lichteffekt in der Mitte des Raumes und bieten ein gutes Leselicht für das Sofa.

Einige Möbel haben natürlich allein schon durch ihr Design eine raumtrennende Wirkung. Dies gilt in besonderer Weise für das Alcove Highback Sofa von Vitra, das in drei Breiten angeboten wird und sich durch seine extrem hohen Rücken- und Seitenlehnen auszeichnet. Wer in diesem Sofa Platz nimmt, ist von außen nicht mehr zu sehen oder zu hören und befindet sich an einem Ort des Rückzugs. Zwei gegenüberliegende Sofas der Art ergeben eine Ruheinsel - einen Raum im Raum.

Auch die Bettenbranche kann Ähnliches bieten. So hat zum Beispiel die Firma Flexform das Bett Dragonfly mit einem hohen gepolsterten Kopfteil ausgestattet, als Bezugsmaterial stehen verschiedene Stoffe und Preisklassen zur Auswahl. Ob an der Wand oder auch im Raum: Dieses Bett bietet einen gefühlten Schutz für den Schlafenden.

Auch die klassische Eckbank rückt wieder ins Blickfeld und wird von vielen Herstellern durch hochwertiges Holz mit Leder- oder Stoffbezügen salonfähig gemacht. Durch ihre L-förmige Bauweise ist auch sie ein passendes Möbel, einen Raum in zwei Bereiche zu trennen.