Mit Schiebetüren und Licht, in Farbe, Naturholz oder mit Glas - jeder Winkel im Haus kann als Bibliothek dienen.

Besonders nach den Feiertagen wird es deutlich: Der Platz im Bücherregal reicht nicht aus. In solchen Situationen zeigt es sich, ob das Regal mit Bedacht geplant wurde. Sind der Raum, die Raumecke oder die Raumhöhe optimal ausgenutzt worden? Bei einer Neuplanung geben Einrichtungsberater der Möbelbranche oder auch Innenarchitekten hilfreiche Tipps.

Handelt es sich bei dem Regal um Ablageflächen am häuslichen Arbeitsplatz, so sollten die Böden die für einen handelsüblichen Ordner notwendige Höhe von 31 Zentimetern haben. Für die Nutzung im Wohnbereich hingegen sollten die Böden möglichst in unterschiedlicher Höhe angeordnet und auch höhenverstellbar sein, damit durch kleine Bücher nicht zu viel Platz verschenkt wird. Aus optischen und statischen Gründen empfiehlt es sich, im unteren Bereich höhere Fächer für größere und schwerere Bücher einzurichten. Handelt es sich dagegen um ein Regal, das dekorative Elemente wie Bilder, Vasen oder Kunstobjekte aufnehmen soll, so eignen sich Regalsysteme, die ein hohes Maß an Variabilität bieten. Praktisch und schön sind auch kleine Leuchten, die von manchen Herstellern auch passend zu ihren Regalen angeboten werden - so etwa die "Rosi Lamp" für das Regal FNP vom Hersteller Nils Holger Moormann.

"Eine große Vielfalt ermöglicht zum Beispiel die Paschen-Bibliothek", sagt Hans Kienast, Inhaber des Möbelgeschäfts M-Extra im Stilwerk. Die nach Kundenwunsch gefertigten senkrechten Wangen und waagerechten Böden erlauben einen individuellen Einbau. Auf diese Weise sei es möglich, kleine Raumvorsprünge im Regal "verschwinden" zu lassen beziehungsweise auch einer Dachneigung zu folgen, sagt Kienast. Ob Fensterumbauten, Treppenabsätze, Arbeitsplätze oder auch Heizungsverkleidungen - der Systembau, wie ihn auch andere Hersteller anbieten, erlaubt viele Sonderformen - sei es in Breite oder Höhe.

Besonders in hohen Altbauräumen kann durch die Systembauweise die Raumhöhe voll ausgenutzt werden - wichtig ist dann allerdings eine Leiter. Je nach Design wird diese als Anlegeleiter - sie lehnt am Regal - oder auch als Schiebeleiter auf Rollen angeboten. Die Höhen variieren, üblich sind jedoch zwischen zwei und 2,56 Meter. Für geringere Höhen sei auch ein kleiner Klapphocker ausreichend, der aufgeklappt über vier Stufen verfüge und etwa eine Höhe von einem Meter biete, sagt Kienast.

Eine große Vielfalt zeigt das neue Regalsystem "Mega-Design" von Hülsta, das jetzt mit einer neuen Oberfläche auf dem Markt ist. "Die einzelnen Komponenten ermöglichen eine sehr gute Raumnutzung", sagt Achim Holz, Verkaufsleiter im Hülsta Studio Scharbau.

Durch die wahlweise geschlossenen und offenen Elemente lasse sich das Erscheinungsbild immer wieder verändern. Zudem böten die hinterlackierten Schiebetüren auch die Möglichkeit, den einen oder anderen Gegenstand - auch ein TV-Gerät - verschwinden zu lassen.

Zeitlos sind die beiden neuen Oberflächen, die ganz im Trend der kommenden Wohnfarben liegen: Lack-Sand und Strukturbuche. Hierbei werden Buchenfurniere aus dem Kernholz des Baumes so kombiniert, dass sich ein Wechsel von helleren und dunkleren Holztönen ergibt.

Aber auch als Raumteiler kann ein Regal gute Dienste leisten. Besonders seit die offene Küche immer beliebter wird, eignet sich ein Regal als Raumteiler sehr gut zwischen Küche und Essbereich oder zwischen Essbereich und Wohnraum, sei es als raumhohes Regal oder nur in Höhe eines Sideboards.

Wie ein Turm, wie eine Skulptur, wirkt dagegen das Regal WK 440 extro. Die Besonderheit dieses Entwurfs des Designers Alberto Venier liegt darin, dass sich geschlossene und offene Flächen abwechseln und das Möbel als Raumelement von jeder Seite genutzt werden kann. Es wird in zwei Höhen (161 und 81,4 Zentimeter ) und in 19 matten oder hochglänzenden Farben produziert.