Mit der kalten Jahreszeit wird es ungemütlich für Deutschlands Hausbesitzer. Die Herbst- und Winterzeit ist die Zeit mit den meisten Versicherungsschäden. Immer häufiger treten starke Windhosen bei uns auf. Nur wer über einen ausreichenden Versicherungsschutz verfügt, kann mit Ersatz rechnen. Deshalb sollte eine Wohngebäudeversicherung für Hausbesitzer Pflicht sein. Ist die Immobilie kreditfinanziert, macht die Bank eine entsprechende Police ohnehin zur Voraussetzung. "Empfehlenswert ist eine kombinierte Versicherung gegen Feuer-, Leitungswasser-, Sturm- und Hagelschäden", sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV). Die Feuerversicherung deckt Brand, Blitzschlag und Explosion ab. Die Sturmversicherung greift ab Windstärke acht und leistet auch bei Hagelschäden. "Wenn Wasser bestimmungswidrig aus dem Rohrsystem der Wasserversorgung tritt", wie es im Versicherungsdeutsch heißt, und Schäden anrichtet, zahlt die Leitungswasserversicherung. Wasserschäden sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr, denn 54 Prozent des Schadenaufwands der Gebäudeversicherung entfallen inzwischen auf Leitungswasserschäden. Die Gefahr, durch Hochwasser oder Sturm zu Schaden zu kommen, ist doppelt so hoch wie durch Feuer.

Bei der Wohngebäudeversicherung kann man zwischen einem Basis- und Komfortschutz wählen. "Wichtig ist, dass der Eigentümer die Unterschiede und Einschränkungen kennt, um zu beurteilen, ob er angemessen versichert ist", sagt Rudnik. So gibt es beim Basisschutz einige Einschränkungen. Nebengebäude sind häufig nicht automatisch mitversichert oder nur zu einem geringen Wert. Die Leistungen für Aufräumarbeiten beschränken sich häufig auf fünf bis zehn Prozent der Versicherungssumme. Bei sehr großen Grundstücken muss das nicht immer ausreichend sein.

Vor Schäden durch Überschwemmung, Starkregen, Rückstau, Erdrutsch und Schneedruck schützt nur der Zusatzbaustein Elementarversicherung. Doch nur jeder Fünfte ist bereits mit einer erweiterten Elementarschadenversicherung gegen die finanziellen Folgen solcher Katastrophen gewappnet. Schäden durch Starkregen machen inzwischen rund 50 Prozent der Überschwemmungsschäden aus. Im Durchschnitt bedeutet der Elementarschutz 50 bis 100 Euro Aufpreis im Jahr. Die Versicherer unterscheiden vier Gefährdungsklassen (Zürs-Zonen). Für ein 120 Quadratmeter großes Haus in Hamburg (Zürs-Zone 1) müssen 300 bis 350 Euro Jahresbeitrag kalkuliert werden. Das schließt dann Elementarschutz und eine Glasversicherung mit ein.

Gegen Rückstauschäden, die vor allem nach einem Starkregen auftreten, helfen am besten eingebaute Rückstausicherungen. Denn im Schadensfall ist der Versicherte mit einer Selbstbeteiligung von in der Regel zehn Prozent, maximal 5000 Euro, betroffen.

Die Prämie einer Wohngebäudeversicherung richtet sich nach der Versicherungssumme, dem Standort und den Risiken. Nach Einschätzung der Stiftung Warentest gehören unter anderem die Versicherungen Ammerländer, Häger, Grundeigentümer und Interrisk zu den günstigen Anbietern.