Harken, Schneiden, Verpacken, Pflanzen - wer diese Arbeiten jetzt erledigt, wird im nächsten Frühling belohnt. Wo man sich zurückhalten sollte.

Kürzere Tage, leichter Nebel, Regen - die Möglichkeiten zur Gartenarbeit bei angenehmen Tagestemperaturen neigen sich in diesem Jahr dem Ende entgegen. Jetzt ist es an der Zeit, die Gartenmöbel zu säubern und zu verstauen, Wasserschläuche frostfrei aufzuhängen und die Gartenwasseranschlüsse am Haupthahn abzustellen. Vor allem aber fordern jetzt Pflanzen und Gehölze im Garten und auf der Terrasse eine fürsorgliche Hand zur Vorbereitung für den Winter.

"Eine der wichtigsten Arbeiten im Garten ist jetzt das Beschneiden der Gehölze, Büsche und Bäume", sagt Manfred Kropp, Gärtnermeister und Inhaber der Reinbeker Baumschule Kropp. Wer jetzt noch vor der einsetzenden Frostperiode diese Arbeiten rechtzeitig erledige, der werde im kommenden Frühjahr bei guten klimatischen Verhältnissen mit einem guten Wachstum und einer starken Blütenpracht der Pflanze belohnt, sagt Manfred Kropp.

Grundsätzlich kann man sagen, dass stark zurückgeschnittene Bäume wenige, aber starke neue Zweige im Folgejahr bringen, während nur schwach beschnittene Bäume mit vielen, aber schwächeren neuen Trieben im Folgejahr reagieren. Neben den unterschiedlichen Schnittarten ist auch der Zeitpunkt für den Schnitt von Bedeutung. So sollte zum Beispiel Kern- und Beerenobst (z. B. Apfel, Quitte, Birne) nur geschnitten werden, wenn es wärmer als minus vier Grad Celsius ist. Bei kälteren Temperaturen besteht die Gefahr, dass das geschnittene Holz geschädigt wird.

Steinobst (z. B. Pflaume, Reneklode, Pfirsich, Aprikose) ist dagegen nach der Ernte ab November und nochmals im Frühjahr ab Anfang März zu schneiden. Zu diesen Jahreszeiten ist die Gefahr einer Schädigung durch einen Pilz geringer.

Auch der Rasen freut sich noch vor Beginn der Frost- und Schneeperiode über einen letzen Schnitt, "aber er sollte etwa zwei Zentimeter länger sein als im Sommer", rät Kropp. Zudem sei es einfacher, heruntergefallenes Laub auf einem kurz geschnittenen Rasen zu harken. Dieser Grünschnitt sollte abwechselnd mit Laub kompostiert werden, um eine schnellere Zersetzung zu erreichen. Lediglich Eichenlaub sollte wegen der höheren Gerbsäure nicht beigemischt werden. Wer sich auch im kommenden Sommer an seinem Gartenteich mit Seerosen und Fischen erfreuen möchte, muss jetzt absterbende Pflanzen entsorgen, um Faulgase wie Schwefelwasserstoff und Methan zu vermeiden. Umwälzpumpen sind wegen der Frostgefahr abzuschalten, zudem verhindern sie die natürliche Wasserschichtung der verschiedenen Temperaturen. Bei Frost bildet sich in jedem Gewässer am Grund ein Wasserpaket mit einer Temperatur von vier Grad, in dem Fische überwintern können. Um den Zustand des eigenen Gartenteichs zu testen, sollte nach dem Aufwirbeln von Bodenschlamm das Wasser innerhalb einer Stunde wieder klar sein. Ein gesunder Teich hat glasklares Wasser.

Aber nicht nur innerhalb des Gartens sind zu dieser Jahreszeit Arbeiten zu verrichten, auch der Bereich außerhalb des Zaunes ist zu pflegen. Hier sind jetzt Blätter auf Gehwegen und Zuwegungen von Hauseigentümern zu entfernen oder auch, je nach Mietvertrag, von den Mietern. "Mit der Beseitigung von Blättern ist es wie mit dem Schnee. Hier besteht die sogenannte Verkehrssicherungspflicht", sagt Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümer Verbandes Hamburg. Dabei sei es unerheblich, ob die Blätter vom eigenen Baum, von dem des Nachbarn oder vom öffentlichen Grund stammen.

Für diese Arbeiten eignen sich auch Laubbläser (bis max. 85 Dezibel), mit denen die Blätter zu einem Haufen zusammengetragen werden können. "Derartige Geräte sollten aber nur auf versiegelten Böden (Platten, Steine) angewendet werden und nicht zur Säuberung eines Beetes, da wichtige Kleinstlebewesen, die zur Lockerung der Erde beitragen, weggeblasen werden", sagt Manfred Kropp. Noch nachteiliger sei der Einsatz von Gartenstaubsaugern, da auch sie diesen Mikrokosmos im heimatlichen Grün vernichten.

Auf Beeten sollte eine leichte Laubschicht verbleiben, da sie Schutz bietet gegen Frost. "Das hilft besonders neuen Blumenzwiebeln, seien es Tulpen, Narzissen, Krokusse oder der Blaustern, die im Frühjahr blühen sollen", sagt Jonni Borgmann, Inhaber des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Borgmann und Eckholdt. Blätter seien aber auch ein guter Schutz gegen Sonne, die sogar im Winter den Boden auslaugen kann, sagt Manfred Kropp.

Auch auf der Terrasse sollten einige Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit getroffen werden. Eine besondere Fürsorge gilt dabei den Kübelpflanzen. Bei empfindlichen Pflanzen wie zum Beispiel Rosen ist es gut, wenn sie mit einer Folie eingepackt werden, um sie vor Frost zu schützen. Außerdem, so der Fachmann, sei es anzuraten, schwarze Kübel mit weißer Folie einzupacken, denn im Frühjahr könne die Temperatur im schwarzen Topf tagsüber auf über 40 Grad Celsius ansteigen, während es in den Nächten noch friere.

Alle immergrünen Topfpflanzen wie Buchsbaum, Rhododendron oder Lorbeer sollten an die schützende Hauswand gestellt werden. Ganz wichtig, so Kropp, sei auch das regelmäßige Gießen dieser Pflanzen - an frostfreien Tagen im Winter.