Der Zeitpunkt ist günstig, um in eine vermietete Immobilie zu investieren. Niedrige Zinsen erleichtern auch die Finanzierung.

Niedrige Zinsen erleichtern die Finanzierung und für viele, die sich um ihr Geld sorgen, ist die Investition in einen Sachwert jetzt eine erstrebenswerte Alternative.

"Hauptvorteil der Wohnimmobilie ist die stabile Verzinsung beziehungsweise geringe Preisschwankung im Vergleich zu anderen Anlagen", sagt Michael Schick, Sprecher des Immobilienverbandes IVD. "Die Rendite einer vermieteten Eigentumswohnung in normaler Lage kann sich sehen lassen", bestätigt Gerhard Feldmann vom IVD Nord. Der Experte rechnet mit Bruttorenditen von fünf bis sechs Prozent, die Vermieter jetzt in Hamburg in Lagen wie Barmbek oder Wandsbek erzielen könnten. Generell gilt: Je besser die Lage, desto geringer die Rendite.

Dafür kann man bei besseren Lagen ein höheres Wertsteigerungspotenzial erwarten. Selbst wenn man von der Rendite noch Verwaltungs- und Instandhaltungskosten abzieht, liegt sie deutlich über dem, was sich aktuell mit festverzinslichen Wertpapieren oder Sparanlagen bei Banken erzielen lässt. So beträgt die Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe gerade einmal 3,2 Prozent. Für viele Sparprodukte gibt es nur noch zwei bis drei Prozent Zinsen.

Ab 100 000 Euro hält Feldmann den Einstieg in eine Eigentumswohnung in Hamburg für möglich. "Dafür bekommt man meist Objekte zwischen 50 und 65 Quadratmetern aus den 60er-und 70er-Jahren, bei denen man Neuvertragsmieten von rund sieben Euro/m⊃2; erzielen kann", sagt Feldmann. "Hamburg ist eine wachsende Stadt, Wohnraum immer gefragt", sagt Feldmann. Aber natürlich sei der Kauf einer Eigentumswohnung nicht nur eine bloße Finanztransaktion. "Interessenten sollten die Wohnung grundsätzlich persönlich besichtigen, am besten zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten", rät Feldmann. Außer der Wohnung komme es auf das Umfeld an. Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Grünflächen und Freizeitangebote sollten in der Nähe sein. Wichtig sei die gute Anbindung an den Nahverkehr. Auch über die Mieterstruktur des Hauses sollte man sich informieren. Gibt es einen häufigen Wechsel oder wohnen auch Eigentümer im Haus?

Wichtig ist zudem einen Blick hinter die Fassade zu werfen. "Der Käufer muss die Bausubstanz vom Dach bis zum Keller prüfen", sagt Christian Schmid-Burgk von der Verbraucherzentrale Hamburg. Er rät, dafür einen Bausachverständigen zu beauftragen. "Das zahlt sich aus", sagt Schmid-Burgk. Denn meist werden Mängel entdeckt, die dann auch Einfluss auf den Kaufpreis haben könnten. Achten sollten Käufer zudem darauf, dass Kellerraum oder Stellplatz nach der Teilungserklärung auch wirklich zum Sondereigentum gehören. Gleichzeitig werde der Käufer Miteigentümer am gesamten Gebäude und am Grundstück und muss demnach einen Teil der Kosten tragen, den diese verursachen. Unbedingt sollte man daher vor dem Kauf die Protokolle der Eigentümerversammlungen einsehen. Nur so kann sich der Käufer ein Bild machen, ob die Eigentümergemeinschaft harmonisch oder zerstritten ist.

Auch sollte man sich nach der Höhe für Umlagen und der Instandhaltungsrücklage erkundigen. Sie garantiert, dass bei Reparaturen nicht jeder Eigentümer direkt zur Kasse gebeten wird. Um ganz sicherzugehen, sollte der Kaufvertrag vor der Unterschrift einem Rechtsanwalt vorgelegt werden, rät Schick.

Wer mehr Kapital zur Verfügung hat, kann gleich ein komplett vermietetes Haus, ein Zinshaus, erwerben. "Objekte gibt es hier ab 600 000 Euro", sagt Matthias Baron, Geschäftsführer des Zinshausteams Hamburg. Vorteil eines solchen Paketkaufs: der günstigere Preis bezogen auf den Quadratmeter Wohnfläche. So müssen in Barmbek, Wandsbek, Altona oder dem südlichen Eimsbüttel für Zinshäuser nur 1000 bis 1300 Euro/m⊃2; bezahlt werden, während bei einer einzelnen Wohnung schon 1500 bis 1700 Euro/m⊃2; zu kalkulieren sind.