Im mittleren Preissegment muss die Kauf- oder Mietentscheidung oft schnell fallen.

"Hamburg ist zu 80 Prozent eine Mieterstadt", sagt Andreas Rehberg, Geschäftsführer des Maklerunternehmens Grossmann & Berger. Umso erfreulicher sei es, dass der Neubau von Eigentumswohnungen zusehends zum Thema geworden sei. "Die Nachfrage ist stark, und das Angebot in ruhigen, gutbürgerlichen Wohnlagen, aber auch in szenenahen Stadtteillagen wächst." Die Preise lägen bei 3000 Euro pro Quadratmeter und im Premiumsegment auch über 10 000 Euro.

Größer als der Markt für Neubau-Eigentumswohnungen ist der für ältere Immobilien - seien es Häuser oder Eigentumswohnungen. "Allerdings", betont Nicole Jaeschke, Leiterin Wohnimmobilien beim Makler Arnold Hertz, "ist das Angebot kleiner als noch vor einem Jahr." Viele Eigentümer würden angesichts mangelnder Anlageangebote ihre Immobilien halten. Für Kaufinteressenten bedeute dies: "Wer im Augenblick sucht, sollte am Ball bleiben." Zögere man zu lange, sei die Immobilie möglicherweise weg. Besonders gut sei der Markt derzeit für Immobilien bis zu 500 000 Euro mit Wohnungen von 60 bis 120 Quadratmetern. "Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, geht der Verkauf relativ zügig", so Nicole Jaeschke. Mehr Muße lassen sich dagegen Käufer von hochpreisigen Immobilien, weiß Katharina Dostal vom Maklerunternehmen Hamburg Makler. "Die Kunden sind sehr anspruchsvoll und lassen sich Zeit."

Wer verkaufen will, sollte die Immobilie in einen Zustand versetzen, in dem sie sich gut präsentieren lässt, rät Katharina Dostal. Größere Renovierungen oder gar Umbauten sollte man aber unterlassen. "Die Kosten spiegeln sich im Verkaufspreis nicht wider." Der Preis einer Immobilie hänge von verschiedenen Faktoren wie ihrem Alter und Zustand sowie der Lage ab. In Barmbek-Nord müsse man mit einem Preis von rund 1700 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandsimmobilie rechnen. Hinzu komme, dass die Käufer ihre neue Wohnung nach ihren Wünschen gestalten wollten. Moderne, offene Grundrisse seien auch in alten Häusern möglich.

"Problematischer ist es, Maßnahmen bei Eigentümer-Gemeinschaften durchzusetzen", sagt Frank Finke, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Bergstraße, eine Tochterfirma der Maklerfirma Adolph Haueisen. "Wir kaufen Häuser, entwickeln sie und teilen sie in Eigentumswohnungen auf." Kunden, die sich früh entschließen, können weitestgehend Einfluss auf die bauliche Veränderung nehmen.

Für eine schöne Wohnung in einem Altbau seien die Preise in den vergangenen Jahren gestiegen, so Makler Finke. Das Gleiche gilt auch für entsprechende Mietwohnungen, betont Matthias Jungclas, Inhaber vom Maklerhaus Dr. O. Campe & Co.: "In beliebten Lagen ist die Nachfrage größer als das Angebot. Besonders gefragt sind Wohnungen in Jugendstilhäusern. Entscheidet man sich jedoch für andere Lagen und Nachkriegswohnungen, ist es kein Problem, eine Wohnung zu finden." Hier seien dann auch noch Wohnungen für sechs bis sieben Euro pro Quadratmeter zu finden.