Die Einrichtung soll einheitlicher, ordentlicher und hochwertiger wirken. Einzelmöbel, Accessoires und bunt bedruckte Folien setzen Kontraste.

Lässig und cool - aber mit Farbe! Auf großen Sitzkissen oder dem Sofa chillen, Regenwald- oder Planeten-Projektion an der Wand und ein Buddha in der Ecke - eindeutige Trends sind in Jugendzimmern nicht auszumachen, dafür viel Individualität. Spätestens wenn der Nachwuchs anfängt, Micky-Maus-Motive zu entsorgen, und erklärt, die einst heiß geliebte Pferdetapete müsse raus, damit die Wand mit Star-Postern gepflastert werden kann, sollten sich die Eltern auf Veränderungen einstellen.

Tatsächlich beginnt der schleichende Wandel vom Kinder- zum Jugendzimmer jedoch schon mit dem ersten Schreibtisch. Thomas Steinkamp, Inhaber von Wohnstudio Steinkamp, rät zu einem höhenverstellbaren Modell. "Zum Beispiel aus dem Hause Moll, mit neigbarer Tischplatte und schwenkbarem Tastaturauszug, wenn es Zeit für den PC-Arbeitsplatz wird." Diese Funktionsmöbel lassen sich vom Einsteiger-Modell bis zum büroähnlichen Arbeitsplatz ausbauen - mit seitlichen wie hinteren Ergänzungs-platten, passenden Regalen oder Rollcontainern. Wichtig findet Steinkamp zudem eine hochwertige Qualität und Ergonomie, "aber auch ein pfiffiges Design - damit das Arbeiten Spaß macht". Auf den jugendlichen Geschmack angewandt heiße das: "Weniger verspielt und etwas klarer in der Formensprache als noch beim Kinderschreibtisch. Farbe darf ruhig noch reinspielen, nur sollte das Gesamtbild eben etwas cooler wirken."

Themen in Form von eindeutigen Möbeltrends für Jugendliche können die Experten hingegen nicht ausmachen. So erklärt Oliver Höner, Geschäftsführer vom Möbelhaus Musterring: "Bei Bett, Schrank und Regalen wird eher konservativ gewählt. Ihre persönliche Note setzen Jugendliche vielmehr mit Teppichen, Vorhängen und natürlich mit Accessoires." Farblich spiele in Jugendzimmern keineswegs Schwarz eine vorherrschende Rolle, betont Höner. "Im Gegenteil. Die Farbvielfalt hat ungeheuer zugenommen. Gerade deshalb sind besonders Möbel mit folienbeschichteten Fronten gefragt, denn mit dieser Technik kann man auf die gesamte Farbpalette zugreifen.

Farbig sind auch die in limitierter Auflage produzierten Alu-Regale der Designerinnen Daniela Barth und Stefanie Lück. Die am PC entwickelten farbigen Motive (Farn, Feder oder Kamel) werden mit einem UV-Druck auf das Aluminium aufgetragen. Durch das einfache Stecksystem sind die Möbel leicht auseinanderzunehmen.

Nach Höners Erfahrung verläuft der Wechsel vom Jugend- zum Wohnbereich eines jungen Erwachsenen eher unauffällig. So würden sich Musterring Möbel aus der Serie Orlando (Kirsche-Nachbildung in Mocca, Akzentfarbe Cremeweiß mit Liege, Schrank, Wandregalen, Konsolen und Beistelltisch ab 2689 Euro) für Jugendliche, aber auch für Teenager oder junge Erwachsene eignen.

Ähnliches gilt für das Sofa "Plupp" (brühl & sippold, ab 1300 Euro), das sich Einrichtungsberaterin Tina Vogt von "Die Wäscherei" auch sehr gut in einem Jugendzimmer vorstellen kann. "Das Besondere sind hier die flexiblen Rückenelemente, die sich ganz nach Geschmack oder Bedarf nebeneinander, über Eck oder frontal gegenüber in den Rahmen stecken lassen", zum Beispiel zum gemütlichen Plausch zu zweit oder zum Träumen allein.

Immer wieder beliebt ist auch der Ethno-Look: "Nach wie vor gefragt ist Asien - ein Buddha-Kopf oder auch ein Buddha-Relief für die Wand -, aber auch Afrika. Da gibt es etwa einen mit Springbockfell bezogenen Hocker", berichtet Vogt.

In der Beliebtheit verloren hat dagegen die Lavalampe. Sorgte sie einst für lauschige Stimmung, ist jetzt der "Space Projector" angesagt, sagt Wäscherei-Lichtexperte Mirko Benold. "Die Grafikscheiben bringen Farben oder Motive an die Wand." Zur Auswahl stehen als Lichtbilder etwa "Strange Dream", "March in Peaceful Forest", "I love New York" oder "Outer Space". Preis: 137 Euro inkl. einer Scheibe. Und wer an seiner Wand gerne Schmetterlinge fliegen lassen will, ohne erst einen Projektor einzuschalten, "der holt sie sich als Wandsticker ins Zimmer", schlägt Simona Fischer, Mitinhaberin von "Die Perle" Wohnaccessoires, vor. Weitere Motive: Fashion oder Weltkarte. "Das ist fast so einfach wie Poster aufhängen: Schutzfolie abziehen, aufkleben, fertig!"

Weitere Informationen unter:
www.steinkamp-das-wohnstudio.de ,
www.musterring.de ,
www.die-waescherei.info ,
www.perle-shop.de ,
www.barth-kollektion.de