An der Grenze zu Ottensen entstehen drei Wohnungstypen unter einem Dach.

Noch haben nur die Handwerker das Privileg, den weiten Blick über die Dächer Altonas und darüber hinaus genießen zu dürfen. Ende 2010 werden sie die Arbeiten an den Goethelofts in der Goetheallee unweit des Altonaer Bahnhofs abschließen. Dann gehört der Blick ausschließlich den neuen Bewohnern der Skylofts.

Die Skylofts sind eine der drei Wohntypen, die die Projektentwickler und Architekten von Hamburg Team und Bauwerk Hamburg für den Umbau des alten Schulungszentrums der Handwerkskammer Hamburg in ein Ensemble von Wohngebäuden geschaffen haben. Für Familien werden Familylofts angeboten, die sich wie die Skylofts als Maisonettewohnungen über zwei Stockwerke erstrecken. Für Singles und Paare gibt es die Classiclofts. Diese Dreiteilung ist der Gebäudestruktur geschuldet, die die Bauexperten 2007 vorfanden.

Eines der drei Häuser wurde für die Meininger Hotel Gruppe als Jugend-Hotel umgebaut. In einem anderen wurden von Hamburg Team Mietwohnungen und eine betreute Wohngemeinschaft für acht an Demenz erkrankte Senioren untergebracht. Das dritte, in dem die drei Lofttypen zu finden sind, stellte die größte Herausforderung für die Architekten dar. Das vor dem Ersten Weltkrieg als Schule gebaute Haus hatte im Krieg einen Bombentreffer erhalten. Der zerstörte Teil wurde in der Nachkriegszeit durch einen Neubau ersetzt. "Im Altbau gibt es Raumhöhen von über vier Metern, der Neubau wurde dagegen mit niedrigeren Raummaßen gebaut", erklärt Christoph Kleiner, Geschäftsführer bei Hamburg Team. Ein ungleiches Haus, für das ein gemeinsames Konzept gefunden werden musste. Für den Neubau wurden die Familylofts mit verschiedenen Zimmern auf zwei Ebenen entworfen - ideal für Familien mit Kindern. "Für diese Wohnungen gab es eine rege Nachfrage", sagt Michael Huggle, Geschäftsführer bei Bauwerk Hamburg. Groß war auch das Interesse an den Classiclofts, die im Altbau entstehen. "Hier gibt es Raumhöhen von über vier Metern", sagt Christoph Kleiner. "Das ist schon etwas Besonderes. Der Kunde kauft Quadratmeter und erlebt Kubikmeter."

Die großen Lofts sind offen gestaltet, keine Wände mindern den Raumeindruck. Die Musterwohnung ist farblich in grauen Anthrazittönen gehalten. Diese Farbgebung soll auch den Korridoren und dem Treppenhaus ein modernes Gepräge verleihen. "Der Altbau steht nicht unter Denkmalschutz, sodass wir in der Gestaltung frei sind", sagt Michael Huggle. Alte, an die Schulära erinnernde Attribute sollen entfernt werden.

Bleiben werden die großen Verkehrsflächen, die einst als Fluchtwege für Schüler großzügig dimensioniert wurden. "Beim Umbau von Gewerbebauten in Wohnbauten gehört es zu den größten Herausforderungen, die Verkehrsflächen in Wohnflächen zu verwandeln", sagt Huggle. Pläne, die weiten Korridore den Wohnteilen zuzuordnen, konnten aber nur zum Teil verwirklicht werden. "Wir hätten ein zweites Treppenhaus bauen müssen, wenn wir alle Flure hätten umwidmen wollen." Die großen Korridore seien als Fluchtwege notwendig, böten aber auch Platz für Nachbarschaftstreffen, so Huggle.

Über die beiden Gebäudeteile werden die Skylofts als zweistöckiger Aufbau mit großen Dachterrassen gelegt. Historische Fassadenelemente und zeitgenössische Moderne bestimmen so den Charakter der Goethelofts. "Das ganze Konzept funktioniert nur, weil der Standort Goetheallee stimmt", betont Christoph Kleiner. "Man wohnt an der Grenze zu Ottensen und doch in einer ruhigen, grünen Seitenstraße."

Internet: www.goethelofts.de