Im Süden gehören sie dazu wie das Fenster zum Haus: Die Markise zum Schutz gegen die Sonne. Sie schützt vor erhöhter UV-Bestrahlung, bietet ein einfaches Dach bei leichtem Regen und unterstreicht je nach Stoffdessin den Charakter des Hauses.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem äußeren Sonnenschutz - Gelenkarmmarkisen oder die Schattierung am Fenster - und dem innen angebrachten Schutz, das Rollo, die Jalousie oder der Faltstore. In jedem Fall, so der Fachberater Benedikt Heitmeier aus dem Markilux-Ausstellungsraum im Stilwerk, sei die Außenschattierung wirkungsvoller.

Mit einer maximalen Größe von sieben mal vier Metern ist die Gelenkarmmarkise besonders für die Schattierung von Terrassen oder Balkonen geeignet. "Wichtig bei einer Stofffläche dieser Größe ist, dass das Tuch immer optimal gespannt ist", sagt Heitmeier, sonst könne es bei Wind zu unangenehmen Schwingungen der Markise kommen. Auch beim Gestänge wird zwischen der Kassettenmarkise, der Halbkassette und der offenen Markise unterschieden. Während bei der Halbkassette und der offenen Markise die Bespannung im eingerollten Zustand wenig geschützt ist, bietet die Kassettenmarkise einen vollständigen Schutz der Textilien.

Eine weitere Möglichkeit zum Sonnenschutz ist die Fenstermarkise, die als einfache, senkrecht fahrende Vertikalmarkise, als schräge Fallarm-Kassettenmarkise und als Markisolette (mit Vertikal- und Fallarm) wie in Südeuropa bekannt ist. Letztere bietet die Möglichkeit, dass man auch in der ausgefahrenen Position noch aus dem Fenster schauen kann.

Auch Rundbogen- oder Dreieckfenster können mit maßgefertigten Schrägrollläden beschattet werden. "Für einen Wintergarten ist es in jedem Fall ratsam, eine Außenmarkise zu wählen", sagt Dan Schmitz, Leiter der Marketing-Abteilung des Herstellers Schmitz. Auf diese Weise fällt der kühlere Schatten schon auf das Glas, es erhitzt sich also nicht mehr so stark.

Für die Markisenstoffe stehen sowohl ein Acryl- als auch ein Polyestergewebe zur Auswahl. Während die Acrylstoffe ein eher festes und dichtes Material sind - sie sind durch eine Teflon-Beschichtung schmutz-, fett-, öl- und wasserabweisend -, sind die Polyesterstoffe dünner und beeindrucken durch eine höhere Leuchtkraft. Acrylgewebe trotzen dagegen sehr viel mehr der ultravioletten Strahlung - dadurch bleibt die Gewebefestigkeit länger erhalten. Darüber hinaus schützt das Acryl als Grundsubstanz die Farbpartikel in der Faser, sodass die Farbintensität lange gewährleistet ist. Bei der Wahl der Bespannung ist in jedem Fall der UPF-Faktor zu beachten. Er gibt Auskunft über die Fähigkeit des Materials, UV-Strahlen der Sonne abzuhalten. Verschmutzungen sollten in regelmäßigen Abständen trocken ausgebürstet werden. Kleine Flecken kann man dagegen mit einer Handwäsche bei etwa 30 Grad Celsius mit einem handelsüblichen Feinwaschmittel bearbeiten. Erst wenn das Tuch trocken ist, kann man eine eventuell notwendige Nachimprägnierung, zum Beispiel mit Zeltimprägnierspray, durchführen.

Das Polyacryl-Sonnenschutzgewebe verfügt über eine Wasser abstoßende Oberfläche. Bei guter Pflege und einem Neigungswinkel von mindestens 14 Grad schützt sie auch vor einem kurzen, leichten Regenfall. Bei schwerem Regenfall sollte sie eingerollt werden. Zur einfachen Bedienung empfiehlt Benedikt Heitmeier einen Elektromotor, denn per Handkurbel "wären allein 16 Kurbelumdrehungen pro Meter" nötig, um die Markise wunschgemäß zu positionieren. Auch wird eine Schaltung per Zeitschaltuhr oder über einen Wind- und Sonnenwächter angeboten. In jedem Fall, so Heitmeier, seien die Gelenkarmmarkisen nach der DIN EN 13561 aber bis zur Widerstandklasse 2 ausgerüstet, dies entspreche Windstärke fünf.

Wer mehr den Sicht- als den Sonnenschutz im Auge hat, sollte sich für ein Rollo, eine Jalousie oder einen Faltstore entscheiden. "Wir bieten Produkte an, die lichtdurchlässig oder abdunkelnd sind. Zudem stehen über 200 Farben zur Auswahl. Somit kann man sehr individuell auf die Farben des Raumes eingehen", sagt Peter Mittelsteiner, Marketingleiter des Herstellers Teba.

In den letzten Jahren, so Mittelsteiner, habe sich die Nachfrage nach den Faltstores - angelehnt an die Herstellungsart auch "Plissee" genannt - erhöht. Berechtigt, wie der Fachmann meint, denn dieser in der Glasleiste verspannte Sichtschutz kann von oben nach unten und auch von unten nach oben geschoben werden und in einer besonderen Doppelausführung mit Luftpolstern zudem den Wärmeverlust am Fenster reduzieren.