Den Anbieter zu wechseln, kann ein Schritt sein. Möglichst keine lange Laufzeit vereinbaren

Die Energiewende in Deutschland kann Verbraucher teuer zu stehen kommen. Im Zuge des Umbaus der Stromversorgung rechnet die Bundesregierung in den kommenden Jahren mit einem drastischen Anstieg der Strompreise. So könnten 2013 Mehrkosten von 175 Euro pro Jahr auf eine dreiköpfige Familie zukommen.

Mit einem Wechsel des Stromanbieters können Verbraucher jedoch die Kosten für Strom minimieren, wie das Abendblatt-Immobilienportal Immonet recherchiert hat. Hilfreich sind hier Online-Portale, die sich auf den Preisvergleich zwischen verschiedenen Anbietern spezialisiert haben. Der Anbieterwechsel selbst ist relativ einfach. Einige Online-Portale übernehmen sogar den kompletten Wechsel, inklusive Kündigung der bestehenden Verträge und Endabrechnung mit dem alten Anbieter. Wer die Fäden in der Hand behalten möchte, sollte sich zunächst informieren, welcher Stromversorger den günstigsten Tarif bietet.

Wer seinen Energieverbrauch so steuern kann, dass einige Geräte nachts laufen, sollte günstigen Nachtstrom einkaufen. Und wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann sich für einen Ökostrom-Anbieter entscheiden. Hat man einen neuen Versorger gefunden, übernimmt dieser die Kündigung. Dazu benötigt er eine Vollmacht sowie den Namen des bisherigen Stromlieferanten, die Zählernummer, die vorherige Kundennummer sowie den letzten Jahresverbrauch. Vorab ist es sinnvoll, sich beim alten Anbieter über die Kündigungsfrist zu informieren.

Tipp: Mit dem neuen Anbieter keine allzu lange Laufzeit vereinbaren. Empfehlenswert ist eine Vertragslaufzeit von einem Jahr. Gut ist, wenn die Kündigungsfrist im neuen Vertrag nicht länger als einen Monat beträgt.

Auch wenn die Verlockung groß ist: Von "Supersparangeboten" sollte man die Finger lassen, denn möglicherweise sind die Preise nicht kostendeckend kalkuliert. Vorsicht auch vor Festpreisangeboten: Mit solchen Tarifen will man Kunden längerfristig binden. Auch Vorauszahlungen oder Strompakete mit einer fest vereinbarten Abnahmemenge sollte man vermeiden.

Wer sich für die umweltfreundliche Variante zur Stromgewinnung entscheidet, sollte genau hinschauen. Nicht überall, wo Ökostrom draufsteht, ist er auch drin - es existiert keine einheitliche Kennzeichnung, auch keine verbindlichen Vorgaben. Zudem lauern bei manchen Angeboten Kostenfallen.

Wer Ökostrom verkauft, muss Zertifikate oder Gütesiegel vorweisen. Dabei sollten Verbraucher genau prüfen, an welche Vorgaben sich Anbieter halten müssen, um diese Siegel führen zu dürfen. TÜV-Siegel sind eine gute Hilfe bei der Auswahl. Der TÜV Nord vergibt beispielsweise ein Gütesiegel für Tarife, bei denen der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bis zu 50 Prozent des Stroms können dabei aus sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungen stammen.