Das Starterhaus kann je nach Lebenssituation erweitert werden

Wenn schon bauen, dann aber groß - wer so plant, schafft es meist erst mit 40 Jahren oder später in die eigene Immobilie. Höchste Zeit für den neuen Trend "Klein starten, später ausbauen".

40 Prozent der Deutschen geben an, das große Einfamilienhaus passe als Immobilientyp am besten zu ihnen. So das Ergebnis einer Emnid-Umfrage im Auftrag der BHW Bausparkasse. Bei den 30- bis 39-Jährigen liegt die Zustimmung mit 57 Prozent deutlich höher. "Als junge Baufamilie haben sie konkrete Vorstellungen vom Einfamilienhaus mit großem Garten", sagt BHW-Expertin Stefanie Binder. Doch bis das Geld für die große Lösung vorhanden ist, können noch Jahre vergehen.

Wenn der Deutsche baut, hat er durchschnittlich 15 Jahre Mieterdasein hinter sich und viel Geld auf das Konto des Vermieters gezahlt. Da kommen schon mal mehr als 100 000 Euro zusammen. Die hätten - zumindest anteilig - für den eigenen Wohlstand investiert werden können denn zum teuren "Einmal im Leben"-Haus gibt es eine Alternative. Architekt Hans-Friedrich Bültmann aus Köln plädiert für das Starterhaus. "Das kompakte Basis- oder Starterhaus umfasst Wohnraum mit Küche, Bad und Schlafzimmer. Es ist energieeffizient, puristisch, ästhetisch ausgestattet. Es bietet offenen Raum, verzichtet auf Wände und kann flexibel umgebaut werden."

Für knapp 30 Prozent der Befragten gehört die Ausbaufähigkeit zu den drei wichtigsten Planungskriterien beim Neubau. Das Modell hat Zukunft, auch für Architekt Bültmann. "Wenn Architekten und Baufamilien hier an einem Strang ziehen", sagt Bültmann, "könnte es ein Erfolgsmodell werden."

Ein Beispiel nennt die BHW-Expertin Stefanie Binder. Ein junges Paar investiert in ein Einfamilienhaus mit 100 m² Fläche. Die Kosten für Grundstück und Hausbau liegen bei 200 000 Euro. Unter Anrechnung des Eigenkapitals werden 150 000 Euro als Darlehen benötigt. Bei einem Zinssatz von 3,95 Prozent für 50 000 Euro KfW-Darlehen und 4,36 Prozent für 100 000 Euro BHW Baudarlehen und einer Sparrate von 158 Euro beträgt die monatliche Rate über zehn Jahre 686 Euro. Binder: "Die Finanzierung des ausbaufähigen Hauses kostet monatlich kaum mehr als eine Mietwohnung."