Steine, Fliesen oder Holz lassen sich mit Strukturtapeten leicht an die Wand zaubern

Wie wäre es mit eleganten Schieferfliesen im Bad oder mediterranem Mauerwerk im Wohnzimmer? Viel zu teuer, sagen die einen. Viel zu aufwendig, die anderen. Beides stimmt nicht: Tapeten mit strukturierter Oberfläche bilden hochwertige Naturoptiken originalgetreu nach. Doch was genau ist eine Strukturtapete?

Der Begriff ist weit gefasst. Gemeinsam ist allen Mustern, dass sie aus Vliesstoff gefertigt sind, versehen mit reliefartiger Oberfläche. "Das bewirkt ein Wechselspiel aus Licht und Schatten und bringt Lebendigkeit in den Raum", sagt Karsten Brandt, Geschäftsführer des Deutschen Tapeten-Instituts. "In diesem Jahr liegen Tapeten im Trend, die Holz und Stein nachbilden."

Nach Angaben von Brandt machen sich solche Tapeten besonders gut in einem puristischen Raum mit viel Licht. "Der Schatten lässt sich auf der Tapete gut darstellen, was in einem Loft besonders gut wirkt." Eine strukturierte Wandoberfläche sollte aber nur wohldosiert zum Einsatz kommen. "Solche Tapeten können ein Highlight an einer Wand in der Wohnung setzen", sagt Trendforscher Prof. Axel Venn. "Sie werden schön, wenn sie nicht überall zu sehen sind." Die vermeintliche Steinwand im Wohnzimmer solle ein Bild andeuten, das wir weiterspinnen können, sagt der Experte weiter. Besonders gut sehe aus, wenn die Naturoptik in eine plane Tapete übergehe.

Wichtig ist außerdem eine zurückhaltende Einrichtung. "Wer schon sieben bunt gemusterte Kissen auf dem Sofa liegen hat, braucht dahinter nicht zusätzlich eine Tapete mit einem aufwendigen Muster", sagt Wohn-Expertin Katharina Semling aus Oldenburg. Der Natur-Look müsse zudem in die Wohnung passen. "Ein steinerner Torbogen in einer kleinen, schlichten Wohnung sieht schnell extrem albern aus." Preislich sind die Tapeten trotz ihres aufwendigen Designs nicht allzu teuer: Eine einfache Rolle kostet je nach Hersteller meist zwischen 20 und 40 Euro. "Da kann man sich sagen: Gut, ich habe diese Tapete jetzt zwei Jahre. Wenn ich Lust auf was Neues habe, mache ich mir was anderes an die Wand", sagt Brandt. Das wäre bei echtem Holz oder Stein deutlich schwieriger. Und den Unterschied bemerken im Zweifelsfall nicht einmal Experten.

"Strukturtapeten lassen sich einfach mit Kleister anbringen", sagt Anja Meyer von der Do it yourself Academy ( www.diy-academy.eu ). Die Wand sollte jedoch glatt sein. Es lohne sich, die Hinweisschilder auf den Rollen zu lesen: Dort stehe zum Beispiel "kein Ansatz", "gerader Ansatz" oder "versetzter Ansatz". Das gebe Auskunft darüber, ob ein Muster zu beachten ist und wie die Tapete angesetzt werden muss. Auch eine identische Seriennummer ist wichtig. Sonst könnten die Tapeten trotz gleichen Musters leichte Farbunterschiede aufweisen.