In dieser Saison nehmen Sonnenschirme neue Formen an - sie ähneln auch schon mal Tieren

Ob klassisch, verspielt oder Skulpturen ähnlich, mit Fransen, Flügeln oder Lamellen - Sonnenschirme sind mittlerweile mehr als nur ein reiner Sonnenschutz. Inspiriert von der Natur, haben die Designer völlig neue Schirmformen konzipiert. Neben Weiß, Ecru und Taupe liegen knallige Farben wie Ozeanblau, Kirschrot, Grasgrün oder Sonnengelb im Trend.

Verspielt-luxuriös präsentieren sich die Sonnenschirme der Firma Sywawa ( www.sywawa.be ), mit denen das belgische Unternehmen schon mehrere Designpreise gewonnen hat. Für das Modell Breezer, einen scheinbar schwebenden Sonnenschutz, gab es 2009 den Gold IF Product Design Award. Unter dem Polyester-Dach rascheln weiße Stoffbahnen - sie erinnern an Wäschestücke, die in engen italienischen Gässchen lustig im Wind flattern - und verleihen dem Schattenplatz unter dem Schirm eine besonders charmante Atmosphäre.

Breezer hat einen Mast aus gebürstetem Edelstahl, das Gestänge besteht aus Aluminium, für sicheren Halt (bis vier, fünf Windstärken) sorgt eine Bodenplatte aus Stahl. Partytauglich wird Breezer mit einer zusätzlichen LED-Beleuchtung, Drinks können auf einem als Zubehör erhältlichen runden Tisch namens "Bla Bla" abgestellt werden, in dessen Mitte ein Loch für den Mast vorhanden ist. Der preisgekrönte Designschirm mit den Maßen 2,50 mal 3,50 Meter kostet 1995 Euro, die Bodenplatte 577 Euro. Tisch und Beleuchtung sind für 385 Euro und 99 Euro zu haben.

Nicht preisgekrönt, aber dafür erschwinglicher ist der Sywawa-Schirm Cocon. Seine Besonderheit ist ein asymmetrischer Schnitt - er lässt ihn aussehen, als sei er an einer Seite von einem Windstoß ausgebeult. "Dadurch wird der Schattenbereich vergrößert", sagt Petra von Holten von Raumausstatter Drevenstedt in Duvenstedt ( www.arvid-drevenstedt.de ), einem der wenigen Sywawa-Händler in Norddeutschland. Der unkonventionell anmutende Schirm ist mit den Durchmessern 1,90 Meter (333 Euro) oder 2,50 Meter (488 Euro) erhältlich. Alternativ werden auch die Maße 2,40 oder 2,60 Meter angeboten. Weit mehr als einen Sonnenschutz hält der Schirmfuß Coupe: Die Schüssel aus Stahl kann mit Kräutern oder Blumen bepflanzt werden, mit Eiswürfeln gefüllt dient sie zum Kaltstellen von Getränken. Coupe, ebenfalls preisgekrönt, ist auch ohne Inhalt schwer genug zum Halten eines Schirms. In Weiß und Schwarz erhältlich, kostet der Schirmständer 417 Euro. Bei Drevenstedt kann das gesamte Sywawa-Sortiment bestellt werden, die Lieferzeit beträgt etwa vier Wochen.

Wie mondäne Skulpturen wirken die Sonnenschirme der amerikanischen Firma Tuuci - in Hamburg bei Villa Schmidt ( www.villa-schmidt.de ) erhältlich. Der Schirm Manta zum Beispiel erinnert an einen Rochen, der mit ausgebreiteten Flügeln elegant zu schwimmen scheint. Seine UV-stabile Bespannung trotzt aggressivem Seeklima, sein Gestänge aus poliertem Aluminium hält Windböen bis zu acht Windstärken stand. "Diesen Schirm verkaufe ich oft in die HafenCity", sagt Geschäftsführer Michael Schmidt. Manta ist in zahlreichen Farben und Maßen zwischen 2,30 Meter und 2,90 Meter erhältlich (ab 1395 Euro). Mit 4895 Euro liegt dagegen Sonnenschirm Sting Ray - ebenfalls von Tuuci - im oberen Preissegment. Auch er erinnert an einen Rochen, sorgt aber mit den Maßen 2,75 Meter mal vier Meter auf einer relativ großen Fläche für Sonnenschutz.

Eine ganze Tafel beschatten lässt sich auch mit dem Sonnendach Antibes von Garpa ( www.garpa.de ). Das drei mal vier Meter messende Segel ist an einem Alu-Gestänge befestigt, das in Schirmständern oder Bodenhülsen verankert wird. Nach Gebrauch wird es mithilfe einer Kurbel zusammengerollt und mit einer Schutzhülle vor Feuchtigkeit geschützt. Antibes ist in Elfenbein und Taupe erhältlich und kostet 2950 Euro.

Die "beschwingte Leichtigkeit des fernöstlichen Schattenspiels" bescheinigt die Firma Weishäupl ihrem Pagodenschirm. Er hat die gerundete Form eines Regenschirms, die zwölfteilige Bespannung aus Acrylgewebe ist in zahlreichen Farben zu haben. "Wer's mag, kriegt auch Streifen", sagt Michael Schmidt. Der Sonnenschutz hat eine Spannweite von drei Metern und kostet 560 Euro. Das futuristische Sonnensegel Leaf ist indessen einem Lotusblatt nachempfunden. Anmutig neigt sich der Schattenspender aus Acryl über die Liege, durch ein Kugelgelenk wird er einfach und schnell in Position gebracht. Leaf wird in verschiedenen Farben angeboten, ist windsicher bis 30 km/h und ist ab 839 Euro erhältlich.

Das Nonplusultra im Bereich Sonnenschutz sind für Hans-Jürgen Vogt von Robinson Wohnen ( www.robinson-wohnen.de ) sogenannte Pendel- oder Schwebeschirme. Das Gestell befindet sich hier seitlich vom Schirm, sodass er sich von außen über die zu beschattende Fläche neigt. Der Schwebeschirm der niederländischen Firma Borek ist weniger wuchtig als herkömmliche Schwebeschirme, durch einen Liftomat ist er kinderleicht zu bedienen. Sein Schirm aus wasserdichtem und farbechten Kunststoffgewebe lässt sich kippen und um 360 Grad schwenken. "So ist er in jede Richtung drehbar und kann damit von seinem Standort den ganzen Tag für Schatten sorgen", sagt Vogt. Der Sonnenschutz ist in 30 verschiedenen Farben erhältlich. Praktisch: Die Gewebestreifen, mit denen er eingefasst ist, kann der Kunde entsprechend den Dessins seiner Sitzpolster auswählen. Die Anfertigungszeit für den Borek-Schirm beträgt zwei bis drei Wochen. Rund ist er mit einem Durchmesser von 2,50 Meter, 3 Meter oder 3,30 Meter erhältlich, eckig in 2,60 mal 2,60 Meter oder 2,30 mal 2,60 Meter; er kostet zwischen 1100 und 1600 Euro. Als Fuß empfiehlt Hans-Jürgen Vogt die Schirmständer der Firma Liro, die je nach Größe zwischen 30 und 100 Kilo wiegen und 250 bis 650 Euro kosten. Für einfaches, rückenfreundliches Transportieren sorgen Rollen, die sich ausfahren lassen. Wie bei allen hier beschriebenen Gewebearten gilt auch bei diesem Modell: Ist der Sonnenschutz feucht oder nass geworden, muss er vollständig trocknen, bevor er zusammengefaltet wird - sonst drohen graue Spakflecken.