Feine Risse im Mauerwerk müssen nicht gefährlich sein. Die Ursache ist entscheidend

Solange sie kaum sichtbar sind, gelten Risse an Fassade, Decke, Innenwand oder im Fußboden allenfalls als Schönheitsfehler. Allerdings können sich daraus schnell größere Bauschäden entwickeln, insbesondere wenn sie auf tiefer liegende Ursachen zurückgehen. Dann müssen sie fachmännisch behoben werden, wie die Wüstenrot Bausparkasse rät.

Bestimmte Risse am Putz oder am Estrich deuten auf Veränderungen im Mauerwerk oder im Untergrund hin. Netzförmige Risse sind dagegen übliche Alterserscheinungen von Hausputzen. Gefahr besteht erst, wenn Regenwasser eindringen kann. Bei Frost dehnen sich dann die feinen Risse durch das größere Volumen des Eises aus, und es kann zu Abplatzungen kommen.

Wenn wenige Wochen nach dem Bezug eines neuen Hauses bereits erste Risse zu sehen sind, handelt es sich meist um Setzrisse. Sie entstehen fast ausnahmslos dort, wo etwa durch Temperaturänderungen oder ungleichmäßige Setzungen des Bodens Spannungen auftreten, die das Material selber nicht auffangen kann. Das ist zum Beispiel möglich, wenn zwei Wohnhäuser mit unterschiedlichem Gewicht dicht nebeneinander gebaut werden.

Aber auch bei Altbauten kann es zu einer ungleichmäßigen Setzung kommen. Selbst beim Fundament kann dieses Problem manchmal noch nach Jahren auftreten. Grund sind meist Planungs- oder Ausführungsfehler. Weitere Ursache kann der Grundwasserspiegel sein oder wenn beim Straßenbau mit schwerem Gerät gearbeitet wird.

Haarrisse im Estrich bilden sich meist, wenn frisch eingebrachter Mörtel unsachgemäß abgebunden wird. Ob sich ein Riss weiter ausbreitet, kann man mit Gips ermitteln: Ist er nach zwei Wochen an der Stelle ebenfalls gerissen, kann man in leichten Fällen den Riss mit Silikon oder Kunstharz verfüllen. Anderenfalls sollte ein Sachverständiger hinzugezogen werden.