Experten verraten, wie Heimwerker einen Gartenteich selbst bauen können

Ein Gartenteich ist eine Oase für Mensch und Tier. Mit etwas Geschick können sich Heimwerker selbst einen Teich anlegen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Wer die Form und Größe seines Teiches selbst gestalten möchte, benutzt Folie. Es sollte aber ausreichend Platz für einen 12 Quadratmeter großen Teich mit mindestens 80 Zentimeter Tiefe eingeplant werden. "Das ist nötig, damit sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellt", sagt Heiner Augustin von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Es können auch vorgeformte Kunststoffbecken eingesetzt werden. Die erste Variante ist zwar natürlicher, aber auch aufwendiger.

Zunächst muss man die Teichgrube ausheben. Dabei ist wichtig, dass die Grube von der Bodenmitte bis zum oberen Rand ein Steigungsverhältnis von 1:3 aufweist. "Um den Durchmesser zu verkleinern, kann man das Ganze aber auch wie eine Ziehharmonika zusammenstauchen", erklärt Augustin. Hierbei werden vier Terrassen modelliert. Denn ein Teich braucht vier Zonen: die Feuchtzone (0 bis 10 Zentimeter), die Sumpfzone (10 bis 20 Zentimeter), die Flachwasserzone (20 bis 50 Zentimeter) und die Seerosenzone (50 bis 100 Zentimeter). "Wenn der Boden steinig ist, gehört eine circa fünf Zentimeter dicke Schicht Sand in 0,5er-Körnung darauf", sagt Augustin. Dabei können Unebenheiten ausgeglichen werden.

Danach gehört auf jeden Fall ein Geotextil - ein Vlies - darüber, um die Teichfolie zu schützen. Darauf wird die Folie ausgelegt. "Kunststoff ist günstig, besser ist aber Kautschuk, weil das ökologischer ist. Außerdem geben die Kunststofffolien Stoffe ab, die auch ins Wasser gehen", erklärt Herbert Lohner vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin.

Wer sich für die Folie entscheidet, muss einen Rand formen und sie einschlagen. Dafür gibt es unzählige Techniken. Wichtig ist, dass eine sogenannte Kapillarsperre hergestellt wird. "Denn sonst würde die umliegende Erde dem Teich so lange das Wasser aussaugen bis er leer ist." In vielen Teichen werden Wasserpumpen eingesetzt. "Sie reichern das Wasser mit Sauerstoff an und versorgen so die Tierwelt, wie zum Beispiel Libellenlarven", sagt Lohner. "Allerdings saugen diese Pumpen auch viele Larven ein und zerquetschen sie." Größere Teiche kommen bei der entsprechenden Bepflanzung auch ohne Pumpen aus. Wem die Tierwelt am Herzen liegt, sollte auf sie verzichten.

Nachdem die Teichgrube fertig ist, geht es an das Befüllen. In der Regel genügt normales Wasser aus dem Hahn. "Es kommt aber auf die Qualität an. So kommen auch Fließ- und Brunnenwasser infrage", sagt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef. Die Pflege des Teiches sei nicht so aufwendig. "Man muss vor allem im Frühjahr und Herbst das Laub aus dem Teich fischen, da es sonst darin verrottet." Die Blütenstände müssen zurückgeschnitten werden. Wer einen Quellstein hat, sollte im Winter die Elektrik entfernen, da sie sonst einfriert. "Außerdem sollte die Folie im Frühjahr kontrolliert und mit Steinen abgedeckt werden."

Die Folie darf der UV-Strahlung nicht ausgesetzt werden, sonst wird sie porös. Wie viel Arbeitszeit und Geld der Heimwerker in den Teich investiert, lässt sich schwer kalkulieren. "Es kommt auf den Gärtner, die Größe des Teiches und das verwendete Material an", sagt Groß.