Der Betreiber Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) stellt zum ersten Mai den Sendebetrieb ein und hat seine Sendelizenzen „im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung“ zurückgegeben.

Köln. Grund sei "die mangelnde kommerzielle Perspektive" für mobiles Fernsehen über den DMB-Standard, teilte das Unternehmen mit. Neben dem geringen Engagement bei Handy-Herstellern habe auch die eindeutige Empfehlung der Europäischen Union für den konkurrierenden Standard DVB-H zu dieser Entscheidung geführt, hieß es. Künftig soll das DMB-Netz in einzelnen Großstädten als Testfeld für die Entwicklung neuer Dienste genutzt werden.

DMB, ein aus Korea stammender Standard zur mobilen Übertragung von TV-Signalen, hatte bislang mit dem Standard DVB-H konkurriert, das vor allem von Telekom-Providern wie Vodafone unterstützt wurde. Der Kölner Handy-TV-Anbieter MFD hatte den Standard seit 2006 vorangebracht, ist inzwischen aber auch zusammen mit Neva Media an dem Konsortium Mobile 3.0 beteiligt, das in Deutschland den Sendebetrieb über DVB-H zur Fußball-Europameisterschaft im Juni aufnehmen soll. Die Medienanstalten der Länder hatten dem Konsortium den Zuschlag für den Versuchsbetrieb gegeben, an dem vor allem auch Telekom-Provider interessiert waren. Das Konsortium wird von den Medienkonzernen Hubert Burda Media und Georg von Holtzbrinck sowie dem internationalen Medien- und Technologiekonzern Naspers unterstützt.