Emil Krause (geb. 8. Juli 1870 in Goslar, gest. 17. Oktober 1943 in Wintermoor) konnte 1892 das Lehrerseminar in Wolfenbüttel nicht beenden, weil er unerlaubt ein Wirtshaus besucht hatte. Er trat der SPD bei, ging nach Hamburg, wurde 1893 Feuilleton-Redakteur der Parteizeitung Hamburger Echo und landete als Redner des Klassenkampfes mehrmals im Gefängnis. Von 1907 bis 1933 war er SPD- Bürgerschafts- abgeordneter und von 1919 bis 1933 Schulsenator . Die Krausestraße in Dulsberg ist nach ihm benannt (1950). Als Präses der Oberschulbehörde gab Emil Krause auf Drängen der Polizei, die Anwerbungsversuche der Kommunisten im Schulwesen ausgemacht haben wollte, am 12. November 1930 eine Art "Radikalenerlass" gegen umstürzlerische Machenschaften der KPD und NSDAP in der Beamtenschaft heraus, der ihm zahlreiche Anfeindungen einbrachte. Jung-Spartakus tönte: "Trotz Krauses Verbot bleiben wir rot!", und in der Trommel , Zeitung der Arbeiter- und Bauernkinder, erschien anonym ein Spottgedicht, das als Emil-Krause-Lied schnell Verbreitung fand: Emil Krause ist Senator . . ./ und in Hamburg Schuldiktator . . ./Einstmal war er selbst Prolet . . ./Heute hat er umgedreht . . . zu den feinen Leuten . . ./zu den feinen Leuten . . . Schiet op Emil Krauses Wisch,/ Jungs, wi haut jetzt op den Tisch . . . (mj)