Los Angeles. Die bei Schwulen beliebte Dating-App Grindr steht in der Kritik. Grindr hatte Informationen über HIV-Status oder Wohnort weitergegeben.

Grindr – eine Dating-App für Schwule und Bisexuelle – hat sensible Nutzerdaten an zwei externe Unternehmen weitergegeben. Dazu gehörten unter anderem der HIV-Status und der Wohnort. Das Unternehmen hinter der App erntete dafür heftige Kritik. Montagabend äußerte sich Grindr dazu.

Grindr ähnelt der Dating-App Tinder, wird aber meist von Homosexuellen und Bisexuellen genutzt. In ihrem Profil können Nutzer neben Wohnort und persönlichen Informationen auch angeben, ob sie mit HIV infiziert sind oder wann sie zuletzt auf die Krankheit getestet wurden. Die Angaben sind freiwilllig.

An wen gingen die sensiblen Daten?

Das norwegische Forschungsinstitut „Sintef“ fand heraus: Grindr teilte solche sensiblen Nutzerdaten mit den externen Softwarefirmen Apptimize und Localytics. Dies sei nicht notwendig, schrieb das Institut. Zudem seien sich die Nutzer von Grindr möglicherweise nicht bewusst, dass diese Daten an externe Firmen weitergegeben wurden.

Montagabend veröffentlichte Grindr-Technologiechef Scott Chen eine Erklärung. Beide Firmen seien dafür zuständig gewesen, die Dating-Plattform zu bewerten und zu testen, hieß es darin. Die Daten wurden demnach nur zur Optimierung der App verwendet.

Informationen zum HIV-Status künftig besser geschützt

Man habe nie und werde niemals Benutzerinformationen an Dritte oder Werbetreibende verkaufen, die Nutzer persönlich identifizierbar machen würden. Insbesondere Informationen zum HIV-Status würden geschützt.

Die Informationen zum HIV-Status der Nutzer werde Grindr künftig nicht mehr mit anderen Firmen teilen, teilte Grindr laut US-Medienberichten mit. (sth)