Berlin. Ein Kettenbrief verbreitet sich auf WhatsApp, der Nutzer verunsichert – obwohl er harmlos ist. Gefährlicher wird es in anderen Fällen.

Er ist bereits mehrere Jahre alt – taucht dennoch immer wieder auf WhatsApp auf. Der Kettenbrief mit einer Warnung vor einer gewissen Ute Lehr verbreitet sich derzeit erneut auf WhatsApp. Darin wird geraten, den Kontakt zu der Frau nicht anzunehmen, weil man sich sonst einen Virus einfangen würde. In manchen Nachrichten wird statt „Ute Lehr“ ein anderer Name angegeben.

Wörtlich heißt es in der Nachricht: „Sag mal bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt „Ute Lehr” nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über whatsapp) der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich die Daten runter, wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Liste frisst!“.

Lesen Sie auch: Whatsapp-Kettenbrief – Falsche Versprechen im Messenger

Inhalt der Nachricht ist unsinnig

Der Kettenbrief, der sich derzeit auf WhatsApp verbreitet, ist ein Hoax.
Der Kettenbrief, der sich derzeit auf WhatsApp verbreitet, ist ein Hoax. © FMG | FMG

Und weiter: „Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute morgen auch von EUROP1 und SAT1 bestätigt worden! Weiterleiten!!“

Bereits beim genaueren Hinsehen dürfte Nutzern auffallen, dass der Inhalt der Nachricht Unsinn ist. Denn ein Smartphone hat weder eine Festplatte, noch können Hacker mittels Telefonanruf das Handy mit einem Virus infizieren. Auch die beiden in der Nachricht angegebenen Fernsehsender haben die Warnung nie bestätigt – zumal „Europ1“ unter diesem Namen gar nicht existiert. „Das ist pure Angstmacherei und komplett ausgedacht“, sagt auch Dennis Schirrmacher vom Computermagazin „c’t“.

So sollten Nutzer mit Kettenbriefen umgehen

Einen Schaden anrichten kann die Nachricht somit nicht. Offenbar wollte der Absender des Kettenbriefes Nutzer lediglich verunsichern. Wer davon betroffen ist, sollte die Nachricht einfach löschen und keinesfalls weiterverbreiten.

Besondere Vorsicht ist allerdings geboten, wenn in der Nachricht Links versendet werden. Dahinter lauert in vielen Fällen ein Virus oder eine Abo-Falle.

Immer wieder verunsichern Kettenbriefe auf WhatsApp oder Facebook Nutzer. Im vergangenen Jahr sorgte eine bizarre Sprachnachricht auf WhatsApp für Wirbel, die gezielt an Schüler aus Nordrhein-Westfalen geschickt wurde. Sollten sie die Nachricht nicht an mindestens fünf weitere Freunde weiterleiten, werden sie getötet, drohte eine weibliche Computerstimme.

Es gibt kein „WhatsApp Gold“

In anderen immer wieder auftauchenden Kettenbriefen heißt es dagegen oftmals, dass WhatsApp kostenpflichtig würde. Oder es wird Nutzern dazu geraten, durch einen Klick auf einen Link „WhatsApp Gold“ herunterzuladen, das angeblich spezielle Funktionen wie zum Beispiel neue Emojis enthält. Auch hier gilt: ignorieren und löschen.