Zwei große australische Ketten nehmen das beliebte Videospiel aus dem Sortiment. Ex-Prostituierte hatten wegen gewaltverherrlichender Inhalte gegen Frauen zuvor eine Petition gegen „Grand Theft Auto“ gestartet.

Sydney. Für Spielefans in Down Under wird es künftig schwieriger, an eine Version von „Grand Theft Auto V“ zu gelangen: Zwei große australische Supermarktketten haben das weltweit erfolgreiche Computerspiel aus den Regalen genommen. Target Australia und Kmart erklärten am Donnerstag, das Spiel werde nicht länger verkauft.

Zuvor hatte es in Australien einen Proteststurm gegen das Spiel wegen frauenfeindlicher Sequenzen gegeben. Eine von ehemaligen Prostituierten organisierte Petition gegen „Grand Theft Auto V“ hatte mehr als 44.000 Unterschriften erhalten. Das Videospiel ermutige zur Gewalt gegen Frauen, heißt es darin. Tatsächlich vergibt das Videospiel unter anderem Punkte für sexuelle Gewalt gegen Frauen.

Target-Chef Jim Cooper erklärte, der Verkaufsstopp entspreche dem Wunsch der Kundenmehrheit. Andere Spiele mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren würden aber weiterhin angeboten. Target, das keine Verbindung zum gleichnamigen US-Einzelhandelsriesen hat, betreibt in Australien rund 300 Supermärkte mit 23.000 Mitarbeitern und gehört ebenso wie Kmart zum Konzern Wesfarmers. „Wir haben mit vielen Kunden gesprochen, und der Grad der Besorgnis über das Spiel ist enorm“, teilte Target-Manager Jim Cooper mit.

Kmart erklärte ebenfalls, nach einer „umfassenden Prüfung“ der Inhalte des Spiels werde es ab sofort nicht mehr verkauft. Zu der Kette gehören rund 190 Märkte in Australien und Neuseeland.

Die Computerspielreihe „Grand Theft Auto“ (GTA) ist eine der erfolgreichsten überhaupt. Die Protagonisten sammeln dabei mit kriminellen Aktivitäten, auch mit Morden, Punkte. Wegen der drastischen Darstellung von Gewalt, Sex, Drogenhandel und Prostitution ist „GTA“ umstritten.

Der fünfte Teil der 1997 gestarteten Reihe ist seit Herbst 2013 auf dem Markt. In den ersten drei Verkaufstagen brachte „Grand Theft Auto V“ dem Herausgeber Take-Two Interactive Software einen Rekordumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar (gut 800 Millionen Euro).