Von dieser Woche an wird das Urteil des Europäischen Gerichtshofes umgesetzt. Bei der Google-Suche nach Max Mosley tauchen brisante Stichwörter weiter auf.

Berlin. Google hat mit der Löschung von Links aus seinen Suchergebnissen begonnen. Damit setzt der Internetriese ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) um. „In dieser Woche beginnen wir mit der Entfernung von Suchergebnissen auf Grundlage der eingegangenen Anträge“, erklärte ein Sprecher und bestätigte einen Bericht der „Wirtschaftswoche“. Nach dem Urteil gingen Zehntausende Löschanträge bei Google ein.

Bei der Suche nach Personen wird jetzt ein Hinweis unter den Suchergebnissen angezeigt. „Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzgesetzes entfernt“, steht dort.

Der Europäische Gerichtshof hatte das Internetunternehmen zu den Löschungen verpflichtet. Er entschied Mitte Mai, dass Europas Bürger von Suchmaschinen wie Google verlangen können, Links zu unangenehmen Dingen aus ihrer Vergangenheit aus den Suchergebnissen verschwinden zu lassen. Google müsse die Links aus seiner Ergebnisliste entfernen, wenn die Informationen das Recht auf Privatsphäre der Betroffenen verletzen.

Im konkreten Fall ging es um einen Spanier, der Informationen über Zwangsversteigerung seines Grundstücks aus den Suchergebnissen von Google löschen lassen wollte. Suchmaschinen müssten Informationen entfernen, die Jahre zurückliegen und deren Veröffentlichung nicht mehr dem ursprünglichen Zweck entspreche, urteilte der EuGH.

Hier finden Sie die Hinweise von Google und das Formular

Das gilt auch dann, wenn die Informationen an der Quelle, also auf der jeweiligen Webseite, weiterhin zu sehen sind. Betroffen sind Suchanfragen nach dem Namen von Personen.

Auch der britische Motorsportfunktionär Max Mosley hatte wegen seiner Persönlichkeitsrechte im Anschluss an Berichte über eine Sexorgie geklagt. Mosley bekam weitgehend recht. In der Google-Suche (abgefragt am 26. Juni) waren die Stichwörter aber noch zu finden (siehe Bild).

Um einen Antrag zu stellen, müssen Bürger ein Online-Formular ausfüllen und begründen, warum ein Link entfernt werden sollte. Die Anträge würden jetzt einzeln geprüft. „Wir bearbeiten alle Anträge schnellstmöglich“, versicherte Google.