Internetkonzern hat die Daten von Safari-Nutzern ausspioniert, spricht jedoch von einem Versehen. Ein Fehlverhalten sieht Google nicht ein.

San Francisco. Weil Google gegen den Datenschutz von Nutzern des Apple-Browsers Safari verstoßen hat, muss der Internetkonzern nach Informationen der Nachrichtenagentur AP eine Rekordstrafe zahlen. Google habe einer Strafe in Höhe von 22,5 Millionen Dollar (18,3 Millionen Euro) zugestimmt, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Gewährsperson der AP. Die Einigung benötigt noch die Zustimmung der US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC). Ein Fehlverhalten will Google den Angaben zufolge aber nicht eingestehen. Google habe die „höchsten Datenschutz- und Sicherheitsstandards“, teilte der Konzern aus Kalifornien derweil mit und bekräftigte, dass die im Safari-Browser eingesetzte Technik keine persönlichen Informationen gesammelt habe.

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Bereits im Februar hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, dass es Google offenbar mit einem Trick gelungen sei, den Datenschutz im Safari-Browser von Apple auszuhebeln. So habe es das Unternehmen geschafft, auch dann sogenannte Tracking-Cookies auf den Geräten von Nutzern abzusetzen, wenn diese das eigentlich per Einstellung untersagt hätten. Nachdem das Blatt den Konzern zu der Praxis befragt hatte, habe Google die Software abgeschaltet, hieß es weiter.

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Google sprach von einem Versehen. Apple habe 2010 Einstellungen an Safari geändert, erklärte der Konzern. Die Google-Ingenieure hätten davon nichts gewusst, was dazu geführt habe, dass die Daten der Internetnutzer unabsichtlich weitergegeben worden seien. Sollte die FTC den Vergleich anerkennen, wäre es die höchste jemals von der Behörde verhängte Strafe. Mit der hohen Summe will die FTC möglicherweise ein Exempel statuieren und andere Unternehmen vor Missbrauch im Datenschutz warnen. Für Google dürfte der Betrag von 22,5 Millionen Dollar indes kaum ins Gewicht fallen. Der Konzern verfügt über Rücklagen von 49 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro) und rechnet für dieses Jahr mit Einkünften in Höhe von 46 Milliarden Dollar (37,4 Milliarden Euro). (dapd)