Der neuste Teil des weltweit erfolgreichsten Fußball-Videospiels wurde am Millerntor vorgestellt – mit dabei: Matze Knop und Toni Polster.

„Ich bin ganz verwundert“, sagt eine Kellnerin in der VIP-Loge. „Normalerweise haben wir hier nur so Promi-Events. Da kommen immer alle in Gala-Garderobe. Aber das hier stellt alles in den Schatten ...“ Das hier – das ist die Vorstellung des erfolgreichsten Fußballvideospiels aller Zeiten, Fifa 12, mitten in Hamburg. Am Donnerstag kommt das Spiel in den Handel, 34 geladene Journalisten durften den Traum von so manchem Zocker vorab testen. Dafür ließ sich der Softwarekonzern EA Sports nicht lumpen und mietete gleich das komplette Millerntor-Stadion auf St. Pauli. Mit dabei: Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp (alias Comedian Matze Knop), Fußballlegende Toni Polster und die Kultrapper von Blumentopf.

All das – mag da der ein oder andere Nicht-Gamer fragen - bloß wegen eines Videospiels? „Allerdings“, sagt EA Sports Pressesprecher Ralf Anheier. „Fifa 12 ist doch nicht irgendein Videospiel. Wir haben im letzten Jahr am ersten Verkaufswochenende mehr Spiele verkauft als Zuschauer am selben Wochenende im Stadion bei Spielen der ersten und zweiten Fußballbundesliga waren.“

Tatsächlich sprechen die Zahlen für sich: Das erste Verkaufswochenende vom Vorgänger Fifa 11 war der erfolgreichste deutsche Entertainment-Release aller Zeiten. Kein Videospiel, keine CD oder DVD und kein Kinofilm – nicht einmal Til Schweigers „Keinohrhasen“ - war so erfolgreich wie die Fußball-Simulation. „Und wir gehen davon aus, dass wir diesen Rekord wiederholen oder brechen“, sagt Ralf Anheier. „Das sollte doch gebührend gefeiert werden, oder nicht?“

Knop lässt auf St. Pauli dribbeln

Bei BVB-Trainer Jürgen Klopp, der nach eigenen Aussagen „per Privatjet“ eingeflogen war, handelte es sich in Wirklichkeit um Komiker Matze Knop. Der durfte die Journalisten-Meute per Stadionlautsprecher über den Platz jagen. Immerhin, jeder bekam ein persönliches Trikot. Dabei zeigte Knop ganz im Stil eines Profi-Trainers keine Gnade mit den mehr oder weniger sportlichen Journalisten: „Wer FIFA 12 spielen will, braucht Training. Die neue Version ist so realistisch, dass du dich fühlst wie auf dem Platz. Da musst du fit sein, sonst verkackst du nachher am Joystick“, erklärte der Comedian. Nach etwa 30 Minuten ging es für die Pressevertreter unter die Dusche. Dann endlich durften sie das neue Videospiel auf einem Dutzend Flatscreens testen.

+++ Matze Knop - Der Supertrainer +++

Erstmalig 1994 erschienen hat sich die Fifa-Reihe schnell zum Maß der Dinge in der Fußballsimulation entwickelt. Fan und Tester Jan Piechoviak, 26, aus Hamburg erklärt, was das besondere ist: „Ich habe 1995 am Super Nintendo mit Fifa 1 angefangen und Fifa 12 hole ich mir auf jeden Fall. Gomez ist absolut stark vorm Tor. Es gibt weniger Sequenzen, die das Spiel unterbrechen. Es ist noch realistischer geworden. Sieh dich doch mal um: Wie das die Leute fesselt ist unglaublich!“

Fifa
Fifa © EA Sports | EA Sports

Präsentiert, diniert und gezockt wurde im Ballsaal des Millerntor-Stadions. Die „Tester“ waren vor allem von der neuen Spielphysik Player Impact Engine begeistert, die für ein noch realistischeres Spielgeschehen sorgt. „Ronaldo, Gomez und Co. Sollen ihren realen Vorbildern so ähnlich wie möglich sein“, sagt Ralf Anheiner. „Dank des 3D Headscannings können wir den echten Mats Hummels oder Lukas Podolski dreidimensional aufnehmen und dadurch authentische digitale Spielermodelle erstellen.“ Ergänzt wird Fifa 12 durch eine umfangreiche Online-Verknüpfung. So beeinflussen Elemente wie Spielermoral, Form und Tabellenplatz der Profiteams die Ergebnisse im Videospiel.

Gespielt werden kann an mehr als 35 Spielorten auf der ganzen Welt, mit und gegen reale Fußballer sowie echten Ikonen wie Ronaldo, Messi oder Rooney. Die Bandbreite reicht vom eins-gegen-eins-Spiel auf Park- und Spielplätzen bis zu prestigeprächtigen fünf-gegen-fünf-Turnieren.

Normalerweise kommt ein beliebtes Videospiel alle zwei bis drei Jahre als Neuauflage auf den Markt. Die Fifa-Versionen hingegen gibt es jährlich neu. „Der Spielkader wird jedes Jahr angepasst“, erklärt Ralf Anheiner. „In Fifa 12 spielt St. Pauli also leider in der zweiten Liga ...“ Fifa sei zudem eine sichere Bank. „Wer einmal damit angefangen hat, kauft sich jedes Jahr eine neue Version.“ Neben Fifa 12 erscheint auch der Fußball-Manager 12, bei dem Fans ihren eigenen Managertraum ausleben und ihren Verein mit der richtigen Taktik zum Erfolg führen können.

Zwei VIPs fehlten allerdings bei dem Event auf St. Pauli: Einer war Lukas Podolski, der nach 2006 und 2007 zum wiederholten Mal auf dem Cover von Fifa zu sehen ist. „Fifa 12 ist noch realistischer geworden. Die Leute bei EA Sports geben sich jedes Jahr die Mühe das Spiel immer näher an den echten Fußball zu bringen“, sagte der Fußballprofi. Sein Kollege Mats Hummels ist das neue Gesicht von EA Sports Fifa 12. „Das ist eine riesige Ehre für mich. Als ich noch jünger war und ich mit meinen Kumpels fast täglich Fifa gezockt habe, dachten wir alle wie geil es wäre, selbst mal „vorne drauf“ zu sein.

Am 29. September erscheint übrigens nicht nur Fifa 12 sondern auch der direkte Konkurrent PES 2012. Beide kämpfen ab Donnerstag nicht nur um die Gunst der Gamer, sondern vor allem um den Genrethron.