Der Hersteller setzt eine begrenzte Produktion von Tablet-Computern fort. Zuletzt hatte HP die TouchPads zu Billigpreisen verkauft.

Berlin. Am 18. August beschloss die US-amerikanische Technologiefirma Hewlett-Packard (HP), die weitere Entwicklung und Produktion mobiler Geräte mit dem hauseigenen Betriebssystem WebOS einzustellen. Damit war das Aus für das TouchPad beschlossen. Betroffen sind neben dem Tablet-Computer auch mehrere Smartphones. Nach der Entscheidung wurde der Preis für den erst im Juli eingeführten iPad-Konkuerrenten drastisch gesenkt - auf 99 Euro in der Version mit 16 Gigabyte. Im Online-Shop des Konzerns waren die Geräte daraufhin nach kurzer Zeit ausverkauft. Zwei Wochen nach dem Aus hat Hewlett-Packard nun eine begrenzte Fortsetzung der Produktion beschlossen. Um die große Nachfrage zu befriedigen, werde eine letzte Charge des TouchPads hergestellt, teilte HP-Manager Mark Budgell im Firmenblog mit.

Nach der Markteinführung zu einem Preis von 479 Euro war die Nachfrage verhalten geblieben. Durch den Billig-Verkauf hat die Firma wieder auf sich aufmerksam gemacht. Die neu produzierten Geräte könnten in einigen Wochen zur Verfügung stehen. „Wir können aber nicht versprechen, dass wir genug für alle haben werden“, erklärte der Manager.

HP hatte durch die jüngste Entscheidung den Wettbewerb mit dem Tablet-Marktführer Apple und dessen iPad sowie den zahlreichen Konkurrenten mit dem Google-Betriebssystem Android aufgegeben. Außerdem kündigte Hewlett-Packard an, das von niedrigen Gewinnmargen geprägte PC-Geschäft auszulagern. In welcher Form dies geschehen soll, will HP in den nächsten Monaten entscheiden.

Unterdessen hat Samsung dementiert , die PC-Sparte von HP zu übernehmen. Samsungs Chef CEO Choi Gee-Sung wies in einem Blogeintrag alle Spekulationen in diese Richtung zurück. Er sehe keine Synergien, wenn eine im Verhältnis zu HP wesentlich kleinere Samsung Electronics das PC-Geschäft des weltweit größten Computerherstellers kaufen würde. Auch HP sah sich gezwungen, eine Meldung nachzuschieben, die allerdings Übernahmegerüchte keinesfalls aus der Welt schafft. Denn, so heißt es von Seiten HPs, man halte sich für die PC-Sparte alle Optionen offen.

Der aufstrebende Elektronikriese Samsung mischt kräftig im Smartphone und Notebook-Markt mit, hat ein überaus starkes Display-Geschäft (Monitore und TV-Geräte) und könnte sich mit dem Kauf der PC-Sparte von HP als Computerhersteller ganz nach vorne schieben. Taiwanische Medien berichten indes, dass Samsung einen ehemaligen Topmanager von HP verpflichtet habe, der früher als Marketingchef die PC-Sparte der Amerikaner geführt hat. Außerdem sollen die Koreaner mit dem Kauf des mobilen Betriebssystems WebOS liebäugeln, um sich besser gegen Apple und Google zu positionieren. Ein Dementi hierzu steht noch aus. (dpa/abendblatt.de)