Den festgenommenen mutmaßlichen Anonymous-Hackern wird ein Angriff auf den Bezahldienst Paypal vorgeworfen - nach Veröffentlichung der Spendenabwicklung von Wikileaks.

Washington. Mutmaßliche Mitglieder der Hacker-Gruppe Anonymous wurden in den USA und Europa bei Razzien festgenommen. Insgesamt 19 Verdächtige wurden festgenommen, davon 14 in mehreren US-Staaten. Den mutmaßlichen Hackern wird vorgeworfen, die Webseite des Onlinebezahldienstes Paypal angegriffen zu haben, nachdem Paypal die Spendenabwicklung für die Enthüllungsplattform Wikileaks online gestellt hatte.

Neben den 14 Personen in den USA, wurden vier weitere Personen in den Niederlanden und ein Verdächtiger in Großbritannien festgenommen. Die US-Bundespolizei FBI stellte wegen Cyberangriffen 35 Haftbefehle aus.

Zuvor hatte das FBI im Rahmen der Ermittlungen gegen Anonymous bereits mehrere Häuser im Staat New York durchsucht. Bei den Razzien im Bezirk Brooklyn und auf Long Island hätten die Beamten Computer beschlagnahmt, erklärte FBI-Sprecher Jim Margolin.

Der Angriff auf Paypal galt als Vergeltungsschlag, weil das Unternehmen nach der Veröffentlichung Tausender vertraulicher US-Depeschen im vergangenen November der Enthüllungsplattform ihr Konto gekündigt hatte. Als im vergangenen Dezember die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard die Spendenabwicklung für Wikileaks einstellten, wurden auch sie Opfer von Hackerangriffen.

Die niederländische Staatsanwaltschaft erklärte am Mittwoch, die vier dort Festgenommenen stünden im Verdacht, einer Splittergruppe namens AntiSec NL angehört haben. Sie sei unter anderem in die Seiten der Partnervermittlungsagentur Pepper.nl und des Softwareherstellers Nimbuzz eingedrungen. Es handele sich um Männer im Alter von 17 bis 35 Jahren aus verschiedenen niederländischen Städten. (dapd/abendblatt.de)