Online-Einzelhändler Amazon entwickelt seine Cloud-Angebote weiter und bietet sich vermehrt als Plattform für Lösungen von SAP an.

Berlin. Das Internet-Unternehmen Amazon intensiviert seine Zusammenarbeit mit SAP: Amazon baut seine Cloud-Lösungen weiter aus bietet sich verstärkt als Plattform für Firmenlösungen von SAP an. „Das ist ein sehr schnell wachsendes Geschäft“, sagte der für die Amazon Web Services (AWS) zuständige Manager Terry Wise am Donnerstag. Die Zahl der in den Rechenzentren von AWS gespeicherten Datenobjekte sei von 762 Milliarden zum Jahreswechsel auf nunmehr 905 Milliarden gestiegen.

Wird sich der Online-Einzelhändler damit zur Cloud-Service-Company entwickeln? Wise antwortete: „Wir sind im Kern ein Technologie-Unternehmen, das in einer Reihe von verschiedenen Bereichen unterwegs ist.“ Angaben zum Anteil des Cloud-Geschäfts am Gesamtumsatz macht Amazon nicht.

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Amazon und der größte europäische Softwarekonzern SAP hatten im Mai 2011 die Verfügbarkeit erster Lösungen auf der AWS-Plattform bekanntgegeben. „Zurzeit sind wir dabei, weitere SAP-Produkte für die Amazon Web Services zu zertifizieren“, sagte Wise. Besonders interessant sei dabei auch eine Integration der SAP-Datenbanktechnik Hana.

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Die 2006 gestarteten Cloud-Dienste von Amazon richten sich an große wie kleine Kunden und können jederzeit eingerichtet, aufgestockt oder wieder beendet werden. „Wir setzen auf ein Geschäftsmodell ohne langfristige Verträge“, erklärte Wise. Der Vorstandschef des Heidelberger SAP-Analyse-Spezialisten VMS, Ralph Treitz, bezifferte die Gesamteinsparungen für die Kosten einer SAP-Umgebung bei Nutzung der Amazon-Cloud mit 15 bis 22 Prozent – im Vergleich zu einem SAP-Installation im firmeneigenen Computersystem.

Mit Material von dpa