Zahl der Cloud-Dienste wächst stetig. Sie bergen aber auch Gefahren für die Nutzer. Datenschutz hängt auch vom Ort des Anbieters ab.

Hannover. Cloud-Dienste nehmen Nutzern das Speichern von Daten auf dem eigenen Computer ab. Man kann von verschiedenen Geräten und ortsunabhängig auf seine Daten zugreifen oder Computer-Spiele nutzen ohne sie installieren zu müssen. Dafür macht man sich abhängig von dem Anbieter, der die Daten speichert. Bevor jemand Cloud-Dienste in Anspruch nimmt, sollte er daher prüfen, wem er seine Daten anvertraut. Bei großen und bekannten Anbietern sei das Risiko, dass die auf Internetservern gespeicherten Daten in fremde Hände geraten, in der Regel geringer, berichtet die Zeitschrift „c’t“ (Ausgabe 10/2012). Kleinere Anbieter könnten zum Beispiel schnell den Besitzer wechseln, etwa wenn sie übernommen werden.

Wer Wert auf ein hohes Datenschutzniveau legt, entscheidet sich am besten für einen deutschen Anbieter, dessen Server in Deutschland stehen. So sind die Daten auch vor dem Zugriff ausländischer Sicherheitsbehörden geschützt. Garantiert beispielsweise ein US-Unternehmen den Standort der Server in Deutschland, muss das der Zeitschrift zufolge nicht viel bedeuten: Im Zweifelsfall hätten die US-Behörden trotzdem Zugriff auf die Daten. Stehen die Server im Ausland, lässt sich ohnehin kaum nachvollziehen, welche Datenschutzregeln dafür genau gelten.

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Viele Dienstleister bieten zwar an, die Daten zu verschlüsseln - das schützt die Dateien aber nur vor Angriffen von Hackern und nicht vor Zugriffen durch den Anbieter. Wichtige Daten verschlüsseln Nutzer daher am besten immer selber und zwar schon vor dem Upload.

Selbst zuverlässige Anbieter können die Sicherheit der Daten nicht hundertprozentig garantieren und übernehmen deshalb in der Regel auch keine Haftung dafür, warnen die Experten. Zudem könnte der Cloud-Dienstleister bei Missverständnissen oder Streitigkeiten, zum Beispiel über unbezahlte Rechnungen, das Benutzerkonto von Kunden sperren und die Daten darauf löschen. Wichtige Daten sollten deshalb nicht ausschließlich in der Wolke aufbewahrt werden.

Je nach Anbieter stehen Nutzern bis zu 25 Gigabyte Online-Speicher kostenlos zur Verfügung. Vereinzelt gibt es ein Limit für die maximale Dateigröße. Viele Dienste lassen sich über den WebDAV-Standard als Laufwerk in den Explorer des Betriebssystems integrieren, bei manchen Anbietern braucht es dafür aber ein wenig technisches Fachwissen. Für den mobilen Zugriff auf Daten halten die Anbieter Apps bereit, die sich in ihren Funktionen unterscheiden: So können zum Beispiel nicht alle Programme im Netz gespeicherte Musik abspielen.

Mit Material von dpa