Sollten Unternehmen keinen Abstand davon nehmen, auf private Internet-Konten zurückzugreifen, prüfe Facebook ein juristisches Vorgehen, erklärte der für die Privatsphäre der Kunden verantwortliche Manager Eric Egan. Abgeordnete aus mehreren Bundesstaaten drohten den Arbeitgebern mit einem gesetzlichen Verbot.

San Francisco. Das soziale Netzwerk Facebook und US-Abgeordnete haben die Arbeitgeber aufgefordert, bei der Auswahl neuer Mitarbeiter nicht auf private Internet-Konten zurückzugreifen. Sollten die Unternehmen davon keinen Abstand nehmen, prüfe Facebook ein juristisches Vorgehen, erklärte der für die Privatsphäre der Kunden verantwortliche Manager Eric Egan. Abgeordnete aus mehreren Bundesstaaten drohten den Arbeitgebern mit einem gesetzlichen Verbot, von Bewerbern Zugang zu deren Netzwerk-Konten zu fordern.

In Kalifornien hat Senator Leland Yee bereits einen entsprechenden Entwurf ins Parlament eingebracht. „Arbeitgeber haben berechtigte Fragen zur beruflichen Leistung eines Bewerbers“, sagte Yee Reuters am Freitag. „Aber sie können diese Informationen auf die übliche Weise finden, ohne das Verfahren abzukürzen oder die Privatsphäre der Menschen zu verletzen.“ Facebook stellt nach Egans Worten eine „besorgniserregende Zunahme an Berichten fest, dass Arbeitgeber oder andere Interessierte Zugang zu Kundenprofilen erlangen wollen, der ihnen nicht zusteht“. Auslöser der Debatte war ein Bericht der Agentur AP, wonach eine wachsende Zahl von Arbeitgebern von Bewerbern eine Offenlegung ihrer Konten in sozialen Medien verlangt.

Facebook ist wiederholt für seinen Datenschutz kritisiert worden und dafür, dass es seinen Nutzern über neue Angebote immer mehr private Informationen entlockt.

(Reuters)