Mit drei Millionen verkaufter iPads am ersten Wochenende hat Apple einen hausinternen Rekord aufgestellt. Nur das iPhone 4S legte im vergangenen Oktober einen noch besseren Start hin.

San Francisco. Mit drei Millionen verkaufter iPads am ersten Wochenende hat Apple einen hausinternen Rekord aufgestellt. Nachdem die dritte Version des Tablet-Computers am Freitag in den USA, in Deutschland und in neun anderen Ländern in die Läden kam, soll sie ab kommenden Freitag in 24 weiteren Ländern wie etwa Spanien und Italien zu haben sein, wie Apple am Montag weiter mitteilte. Nur das iPhone 4S legte im vergangenen Oktober einen noch besseren Start hin: Am ersten Wochenende wurden mehr als vier Millionen Geräte verkauft. Allerdings hatten Apple-Kunden damals rund 15 Monate auf ein neues iPhone-Modell warten müssen, entsprechend groß war der Ansturm.

Analysten gehen davon aus, dass auch das neue iPad zu einem Riesengeschäft für Apple wird. Einige rechnen damit, dass der Konzern aus dem Silicon Valley noch mehr Flachcomputer der dritten Generation als vom Vorgängermodell verkauft. Von den beiden ersten Versionen hat Apple bislang insgesamt 55 Millionen Stück weltweit verkauft. Im gesamten vergangenen Quartal wurden gut 15 Millionen Geräte des iPad 2 verkauft. Auch das war schon ein Rekord und sicherte Apple die Spitzenposition im Tablet-Markt.

Apple spendierte der dritten iPad-Generation einen deutlich besseren Bildschirm sowie schnellen LTE-Funk – von dem allerdings wegen der verbauten Mobilfunk-Chips nur Nutzer in Nordamerika profitieren. Das neue iPad war zunächst in rund einem Dutzend Länder auf den Markt gekommen. Ende des Monats steht der Start in 24 weiteren Staaten an.

Die Aktie legte schon im Tagesverlauf nach der Dividenden-Ankündigung zu. Am Ende gab es ein Plus von 2,65 Prozent. Apple ist damit mehr als 560 Milliarden Dollar wert. Nachbörslich kletterte das Papier auf über 604 Dollar weiter.

Apple will in den kommenden drei Jahren voraussichtlich 45 Milliarden Dollar an seine Aktionäre ausschütten. Es gibt eine Quartalsdividende von 2,65 Dollar pro Aktie sowie einen Aktienrückkauf im Volumen von zehn Milliarden Dollar. Die Apple-Anteilseigener hatten seit Ende 1995 keine Dividende bekommen. In den 90er Jahren entging das Unternehmen nur knapp der Pleite. Inzwischen sitzt es auf einem beispiellosen Geldberg von rund 100 Milliarden Dollar.

Mit dem neuen iPad macht Apple nach Einschätzung der Marktforschungsfirma IHS iSuppli weniger Gewinn als mit dem Vorgängermodell. IHS iSuppli zerlegte das neue iPad direkt nach seinem Erscheinen in seine Einzelteile und fand dabei, dass diese vermutlich teurer sind als die des iPad 2. Verkauft wird das neue iPad aber zum gleichen Preis wie früher das iPad 2, nämlich ab 479 Euro (499 Dollar).

Apple hat bislang alle drei Generationen des iPads zu Preisen auf den Markt gebracht, die es der Konkurrenz schwer gemacht haben mitzuhalten. Der Gewinn bei jedem verkauften iPad liegt unter dem von jedem iPhone. Insgesamt bleibt Apple aber hoch profitabel: bei einem Umsatz von 81 Milliarden Dollar lag der Gewinn im vergangenen Jahr bei 33 Milliarden Dollar.

Laut iSuppli kostet ein neues iPad mit 32 Gigabyte Speicher und Mobilfunkmodem, das im Handel für 729 Dollar erhältlich ist, in der Herstellung 364,35 Dollar. Das sind neun Prozent mehr als vor einem Jahr beim iPad 2, das 335 Dollar kostete. Die entsprechende Version des ersten iPads kostete 2010 nach Schätzungen von iSuppli 276 Dollar.

Die Hauptgründe für den gestiegenen Preis beim neuen iPad sind der hochauflösende Bildschirm und der größere Akku, den das Gerät braucht. Das Display, das eine vier Mal so hohe Auflösung hat wie der Vorgänger, kostet Apple nach Schätzungen von iSuppli 87 Dollar plus 40 Dollar für die berührungsempfindliche Oberfläche. Die neue Batterie hat zwar 70 Prozent mehr Leistung, die wird aber auch vom Bildschirm verbraucht, wodurch die Akku-Laufzeit des neues iPads die gleiche ist wie beim iPad 2.

Größter Lieferant von iPad-Bauteilen ist offenbar Samsung Electronics. Es lieferte den Bildschirm, den iSuppli untersuchte, und auch alle Prozessoren im iPad. ISuppli vermutet, dass Samsung auch die Batterie und die Speicher-Bauteile für einige der neuen iPad-Modelle geliefert hat. Insgesamt stamme wohl die Hälfte der Bauteile von Samsung, erklärte iSuppli. Zu ihren Geschäftsbeziehungen äußern sich Apple und Samsung nicht. Nicht in den von iSuppli geschätzten Kosten enthalten sind Ausgaben für die Software, das Design oder den Transport.

Eckdaten des neuen iPads

Bildschirmgröße: 9,7 Zoll, entspricht 24,6 Zentimeter (9,7 Zoll)

Dicke: 9,4 Millimeter (8,8 Millimeter)

Gewicht (LTE-Modell): 662 Gramm (UMTS-Modell: 613 Gramm)

Auflösung: Retina-Display mit 2.048 mal 1.536 Pixel (1024 mal 786 Pixel)

Kameras: 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, niedrig auflösende Kamera auf der Vorderseite für Videotelefonie (720p-Kamera auf der Rückseite, niedrig auflösende Kamera auf der Vorderseite für Videotelefonie)

Videoaufnahme: entspricht 1080p-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde mit Ton (entspricht 720p-Aufösung bei 30 Bildern pro Sekunde mit Ton)

Akkulaufzeit: bis zu zehn Stunden (bis zu zehn Stunden)

Prozessor: Dual-Core A5X mit Quad-Core Grafikprozessor (Dual-Core A5 Prozessor)

Mit Material von rtr, dpa und dapd

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