Die Polizei ermittelt gegen einen 62-Jährigen und eine 65-Jährige. Sie buchten bundesweit Geld für die angebliche Nutzung einer App ab.

Lingen. Die Polizei Lingen warnt zusammen mit der Polizei Mittelfranken vor einem bundesweiten Kontenbetrug. Im gesamten Bundesgebiet werden derzeit unberechtigte Lastschriftabbuchungen vorgenommen. Gestern Abend erstattete ein 35-Jähriger Anzeige bei der Polizeiinspektion in Feuchtwangen. Der Grund: Von seinem Girokonto war ein Betrag von 19,95 Euro für eine "Mobile App" abgebucht worden. Unberechtigter Weise. Denn der Mann besitzt gar kein Handy, konnte sich somit auch keine Apps runterladen.

Wie die ersten Ermittlungen der Polizeiinspektion Feuchtwangen ergaben, handelt es sich dabei um kein Einzelfall. Bundesweit gab es illegal durchgeführte Abbuchung. Die Polizei in Lingen führt deshalb zusammen mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück seit Ende letzter Woche ein deutschlandweites Betrugsverfahren gegen einen 62-Jährigen und eine 65-Jährige. Beide stammen aus den Niederlanden. Als Firmenanschrift wird jeweils eine fingierte Adresse in Lingen angegeben. Der Verwendungszweck lautet meist "Petrus Egidius K. Mobile App". Zur Sicherung der Ansprüche der Geschädigten hat die Polizei in Lingen zusammen mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück das entsprechende Konto mit 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt. Rücklastschriften für Geschädigte werden von diesem Konto zugunsten von Geschädigten ausdrücklich zugelassen.

Für Nachfragen von Betroffenen hat die Polizei in Lingen eine Hotline unter der Telefonnummer (0591) 87-400 (Anrufbeantworter) eingerichtet. Geschädigte werden gebeten, bei ihrer örtlich zuständigen Polizeidienststelle eine Betrugsanzeige zu erstatten. Diese wird dann der Polizei in Lingen zur zentralen Sachbearbeitung übersandt.