Die besten Möglichkeiten, Ferienerinnerungen dauerhaft und kostengünstig aufzubewahren. Wer unterwegs ist, kann sie auch online auf einem Server speichern.

"Auf der Heimreise vom Urlaub hab ich aus Langeweile die SD-Karte meiner Digitalkamera formatiert, ohne daran zu denken, dass die Bilder danach weg sein könnten." In einschlägigen Internetforen finden sich solche Hilferufe zuhauf. Noch schlimmer ist, wenn gleich ganze Bildersammlungen verloren gehen, etwa weil die Festplatte plötzlich ihren Dienst versagt. Oft hilft jetzt nur noch Spezialsoftware oder eine auf die Wiederherstellung verlorener Dateien spezialisierte Firma. Doch auch das klappt nicht immer und kann zudem ziemlich kostspielig werden.

"Nahezu alle Bevölkerungsteile, von ganz jungen Nutzern bis hin zur Generation der über 60-Jährigen, sind heute an den Umgang mit digitalen Daten gewöhnt", sagt Volker Jacob, Sprecher der Softwarefirma Nero. Das Bewusstsein, dass diese Daten auch geschützt werden müssen, sei aber nur bei sehr wenigen Nutzern vorhanden. Weil die meisten erst aktiv werden, wenn es zu spät ist, bieten viele Back-up-Programme neben einer Datensicherungs- auch eine Datenrettungsfunktion.

Wer sich darauf nicht verlassen möchte, kommt nicht umhin, sich ein paar Gedanken über die Aufbewahrung seiner digitalen Schätze zu machen. Die meiste Sicherheit bietet ein externer Datenträger, also einer, der nicht dauerhaft mit dem Haupt-PC verbunden ist. Den größten Speicherplatz bieten externe Festplatten, sie sind für eine langfristige Archivierung zu bevorzugen. Die "Stiftung Warentest" (Heft 6/2009) bescheinigte der "My Book Home Edition" von Western Digital (99 Euro, 500 GB) und der "Buffalo DriveStation Turbo USB" (99 Euro, 750 GB) "sehr gute" Datensicherungseigenschaften. Eine Back-up-Software haben diese Modelle, wie fast die gesamte Konkurrenz, praktischerweise gleich mit an Bord. Externe Festplatten sollten möglichst als reine Archivlaufwerke betrieben werden. Das heißt, man sollte sie wirklich nur an den Rechner anschließen, wenn es etwas zu speichern gibt.

CDs und DVDs sind sehr preisgünstig und mittlerweile sogar im Supermarkt erhältlich. Einmal beschriebene Rohlinge des CD+/-R- bzw. DVD+/-R-Standards können nicht mehr überschrieben, also auch nicht versehentlich gelöscht werden. Wieder beschreibbare Datenträger (CD+/-RW bzw. DVD+/-RW) bieten sich an, wenn man die gesicherten Daten häufiger aktualisieren möchte. Selbst gebrannte Datenträger sind optische Medien und damit empfindlich gegen Licht und Feuchtigkeit. "Lagern Sie Speichermedien trocken und kühl und setzen sie sie nicht direktem Sonnenlicht aus", empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Darüber hinaus raten die Sicherheits-Experten: "Bewahren Sie mehrere Kopien an unterschiedlichen Orten auf."

Mobile Flashspeicher, sogenannte USB-Sticks, sind besonders praktisch und werden immer günstiger. Für langfristige Speicherung sind sie aber eher ungeeignet, da es keine gesicherten Erkenntnisse über die Haltbarkeit der gespeicherten Daten gibt. Die Speicherzellen der Sticks sind besonders bei häufigem Beschreiben von Verschleiß betroffen. Die Hersteller gehen von einer Haltbarkeit von zehn Jahren aus und garantieren 100 000 Schreibzyklen. Die maximale Kapazität von 64 bis 128 GB ist, etwa für größere Fotoarchive, heute kaum noch ausreichend, für ganze System-Back-ups schon gar nicht.

Es gibt auch die Möglichkeit, persönliche Dateien online auf einem Server zu sichern. Allerdings sollte man schon genau hinschauen, wem man seine Daten anvertraut. Seriöse Anbieter von sogenanntem Webspace lassen ihre Sicherheitsstandards regelmäßig von unabhängigen Stellen überprüfen. Dennoch lässt sich niemals völlig ausschließen, dass Unbefugte Einblick in persönliche Dokumente erhalten, besonders dann, wenn sie unverschlüsselt übertragen werden. Einige Internet-Provider bieten ihren Kunden ein solches digitales Schließfach sogar umsonst an, zum Beispiel das "GMX MediaCenter". FreeMail-Nutzern wird ein Gigabyte Speicherplatz für Postfach und MediaCenter eingeräumt, TopMail-Kunden dürfen sogar bis zu zehn Gigabyte horten. Das "MediaCenter" lässt sich wie ein gewöhnliches Laufwerk in die Windows-Arbeitsumgebung einbinden. Unter dem Namen "SmartDrive" bietet auch Web.de seinen Kunden kostenlosen Webspace an.