Das finnische Unternehmen startet mit seinem Flaggschiff Lumia 900 in Deutschland. Nokia will Apple und Samsung Konkurrenz machen.

Berlin/Rating. Nokias neues Flaggschiff Lumia 900 ist jetzt in Deutschland auf dem Markt. Seit Montag ist der Hoffnungsträger des angeschlagenen Mobilfunkkonzerns hierzulande erhältlich. Das Smartphone mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 7 war zum Start in den USA im Februar mehrfach ausgezeichnet worden und wurde selbst von Apple-Mitgründer Steve Wozniak hochgelobt, verkauft sich bislang aber nur mäßig.

Ob Nokia mit dem neuen Gerät die Trendwende gelingt, bleibt abzuwarten. Denn der einstige Handy-Weltmarktführer kommt aus den roten Zahlen nicht heraus und verliert gegenüber seinen Konkurrenten immer mehr an Boden. Samsung hatte die Finnen zuletzt nach 14 Jahren als größter Handyhersteller der Welt abgelöst. Im ersten Quartal wurde zwei Millionen Smartphones der Marke Lumia verkauft – zum Vergleich: Apple setzte im gleichen Zeitraum 35 Millionen seiner iPhones ab.

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Dabei wartet das Lumia 900 mit guter Ausstattung auf. Das AMOLED-Display hat eine Diagonale von 4,3 Zoll. Das Gerät ist das erste Modell der Lumia-Reihe, das neben einer Hauptkamera mit Zeiss-Objektiv auch eine Front-Kamera mit großer Blende besitzt. Mit einem Preis von rund 580 Euro ohne Vertrag spielt das Gerät in der oberen Liga.

Als Betriebssystem läuft Windows Phone 7 des Partners Microsoft auf dem Lumia 900. Der Redmonder Softwarekonzern hatte zwar vielfach großes Lob für sein Betriebssystem in der Branche erhalten, in den Zahlen schlägt sich das allerdings nicht nieder. Nach Angaben der Marktforscher von Gartner beläuft sich der Marktanteil von Windows Phone gerade einmal auf 1,9 Prozent weltweit. Marktforscher von IDC bescheinigen dem System allerdings großes Potenzial in den kommenden Jahren.

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Allerdings plant Microsoft voraussichtlich noch in diesem Jahr den Umstieg auf Windows Phone 8. Bis dahin verkaufte Smartphones mit dem Vorgänger Windows Phone 7 können nicht einfach auf die neuere Version wechseln, da sie einen anderen Programm-Kern hat. Käufern des Lumia 900 bleibt somit die aktuellste Version des Betriebssystems vorenthalten. (dpa)