Gut eine Woche nach seiner Knieoperation liegt Ludwig Schnürich (67) gut gelaunt in seinem Krankenbett in der Klinik Dr. Guth (Elbvororte). Schmerzen, die ihm sein künstliches Knie möglicherweise bereiten, lässt er sich nicht anmerken. Stattdessen schwärmt der ehemalige Filialdirektor einer Niederlassung der Signal Iduna in Kiel von der Klinik.

Ihm gefielen die Anlage, das parkartige Gelände und die Ruhe. Der gelegentliche Lärm eines vorbeidüsenden Airbus-Flugzeugs in Klein Flottbek scheint ihn nicht zu stören. Begeistert ist er von der menschlichen Behandlung: "Ich mag, wie man hier angesprochen wird. Besonders das Pflegepersonal ist großartig." Aus anderen Kliniken, in denen er unter anderem wegen eines Herzkatheters lag, sei er das nicht gewöhnt.

Die erste Nacht nach der Operation verbrachte er auf der Intensivstation, bevor er in sein Einzelzimmer umziehen konnte. Bereits einen Tag nach seiner Knieoperation begann Ludwig Schnürich mit der Bewegungstherapie. Mit einem Bewegungstherapeuten machte er zunächst Gehübungen auf dem Gang, bevor er sich dem Treppensteigen widmete. Er trainiert auch im Bewegungsraum der Klinik. Dort arbeitet er an Geräten - "wie im Fitnessstudio". Weiterer Teil der Therapie ist das Bewegungsbad. Dort werden Bewegungen zusammen mit Therapeuten und anderen Patienten im Wasser geübt. "Es macht wirklich Spaß. Das hätte ich nicht gedacht", sagt Ludwig Schnürich, als läge er nicht in einem Krankenhausbett, sondern in einem Liegestuhl in der Karibik.

Knapp zwei Wochen nach der Operation zieht der begeisterte Schachspieler in eine Reha-Klinik, in der er dann weitere drei Wochen verbringt. Sein elektronischer Schachcomputer wird ihn auch dorthin begleiten, schließlich spielt er schon seit seinem sechsten Lebensjahr. Gerne hört Ludwig Schnürich auch Musik, besonders klassische. Die kann er in der Klinik über seine Kopfhörer genießen.