In Deutschland ist jeder fünfte Erwachsene schutzlos bei Masern. Die Impfquote von Hamburger Kindern liegt - je nach Ansicht - leicht über dem Bundesdurchschnitt.

Berlin/Hamburg. Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland ist nicht gegen Masern geimpft. 21 Prozent haben keinen Impfschutz gegen das Virus, zwölf Prozent wissen nicht, ob sie immunisiert wurden. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa. Nicht erfasst wurde, ob die Interviewten schon einmal an Masern erkrankt waren. Nach einer Infektion ist man in der Regel immun.

Erst seit 2001 ist die Krankheit meldepflichtig. Die registrierten Fälle schwanken von Jahr zu Jahr stark: 2001 gab es rund 6037 Erkrankte, im vergangenen Jahr wurden nur noch 165 Fälle registriert. 2013 schossen die Zahlen aber wieder nach oben: Laut Robert-Koch-Institut waren in diesem Jahr zum Stichtag am 14. Juli bereits 1207 Menschen an Masern erkrankt.

Für die Ausrottung der Krankheit sind aber weltweit Quoten von über 95 Prozent nötig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich dieses Ziel bis 2015 auf die Fahnen geschrieben. Seit 1973 gehört die Impfung zu den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland.

Hamburg über Bundesdurchschnitt

Ein Vergleich des Versorgungsatlas, einer Einrichtung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, zeigt, dass Hamburg bei der Impfung von Kleinkindern gegen Masern über dem Bundesdurchschnitt liegt. Nach Empfehlungen der STIKO sollte die erste Impfung zwischen dem 11. und dem 14. Lebensmonat, die zweite zwischen dem 15. und dem 23. Monat erfolgen. Dieses ist in Hamburg derzeit bei 38,9 Prozent der Kleinkinder der Fall – bundesweit liegt die Quote bei 37 Prozent.

Legt man nicht den strengen STIKO-Maßstab an, erhalten 87,1 Prozent der Hamburger Kinder die erste, aber nur 59,5 Prozent die zweite Impfung. Damit liege die Hansestadt bei der ersten Impfung über, bei der zweiten jedoch unter dem Bundesdurchschnitt, so die Studie, die am heutigen Donnerstag unter www.versorgungsatlas.de veröffentlicht wird.